Der deutsche Staat hat im ersten Halbjahr 2019 einen Finanzierungsüberschuss von rund 45,3 Milliarden Euro erzielt.
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen (1.686,8 Milliarden Euro) errechnet sich daraus eine Überschussquote von 2,7 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag nach vorläufigen Ergebnissen mit. Die Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen konnten demnach weiterhin insbesondere von einer günstigen Beschäftigungsentwicklung profitieren.
Der Finanzierungsüberschuss im ersten Halbjahr ergibt sich aus der Differenz zwischen Einnahmen (791,8 Milliarden Euro) und Ausgaben (746,5 Milliarden Euro) des Staates.
Der Bund hatte mit 17,7 Milliarden Euro den größten Finanzierungsüberschuss. Die Länder erzielten ein Plus von 12,7 Milliarden Euro, die Sozialversicherungen von 7,7 Milliarden und die Kommunen von 7,1 Milliarden Euro.
Die Staatseinnahmen erhöhten sich im ersten Halbjahr um 24,6 Milliarden Euro (+3,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum, so die Statistiker. Die wichtigste Einnahmequelle des Staates sind Steuern, die mit 415,4 Milliarden Euro gut die Hälfte der gesamten Einnahmen ausmachten. Der Zuwachs bei den Steuereinnahmen fiel mit 2,8 Prozent im ersten Halbjahr moderat aus.
Die gute Beschäftigungsentwicklung sorgte jedoch für eine weiterhin dynamische Entwicklung bei den Sozialbeiträgen (+4,4 Prozent).
Dagegen sanken die Einnahmen des Staates aus Zinsen und empfangenen Ausschüttungen (-1,4 Prozent), insbesondere weil sich die Zinseinkünfte deutlich verringerten (-7,6 Prozent). Die Ausgaben des Staates stiegen im in den ersten sechs Monaten deutlich an (+4,3 Prozent).
Höhere Zuwachsraten gab es bei den Kommunen (+5,5 Prozent) und Sozialversicherungen (+4,8 Prozent). Insbesondere die Investitionsausgaben des Staates entwickelten sich im ersten Halbjahr überdurchschnittlich (+10,6 Prozent).
Ausgabedämpfend wirkten erneut die staatlichen Zinsausgaben, die wegen des weiterhin sehr niedrigen Zinsniveaus und eines gesunkenen Schuldenstandes erneut zurückgingen (-10,8 Prozent).
Foto: Euroscheine, über dts Nachrichtenagentur