Kein Aprilscherz: Deutschlands Verbotspartei hat einen neuen Verbotsgegenstand identifiziert. Luftballons. Um Vögel zu retten. Die Vogelschredder (Windräder) werden jedoch ignoriert.
Niedersachsens Grüne sprechen sich für ein Luftballonverbot aus. "Steigen gelassene Luftballons landen in den allermeisten Fällen in der Natur. Vögel und andere Tiere fressen die weichen Ballonreste und verhungern dann mit vollem Magen. Auch Ballons aus Naturlatex sind deswegen keine wirkliche Alternative", sagte Grünen-Landeschefin Anne Kura der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Kura reagiert damit auf einen Beschluss der Stadt Gütersloh in Nordrhein-Westfalen, die sich Anfang September zur "ballonfreien Zone" erklärt hatte. Demnach will die Kommune auf das Steigenlassen von Luftballons bei öffentlichen Veranstaltungen verzichten. "Auf der einen Seite steht das kurze schöne Bild von bunten Ballons in der Luft, auf der anderen das von verendeten Vögeln. Initiativen wie die aus Gütersloh helfen auch, das Bewusstsein für ungewollte Folgen unseres Handelns zu schärfen", erklärte die Grünen-Landesvorsitzende.
Das zuständige Umweltministerium in Hannover lehnt die Forderung hingegen ab. "In den Himmel steigende Luftballons haben die Menschen schon immer mit Träumen und Hoffnungen verbunden. Warum sollten wir ihnen diese Gefühle nehmen?", sagte ein Sprecher von Umweltminister Olaf Lies (SPD) der NOZ. "Ein Ballonverbot rettet die Welt ganz bestimmt nicht."