Der Moderator und Satiriker Jan Böhmermann sieht keinen Grund zur Milde im Umgang mit AfD-Wählern.
"27 Prozent wählen in Sachsen Rechtsextreme. Das sind keine Protestwähler. Das sind entweder alles schlechte Satiriker oder eben Rechtsextreme, die von sich glauben, nicht rechtsextrem zu sein", sagte Böhmermann dem "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.
So hätten "selbst die angeklagten Hauptkriegsverbrecher der Nürnberger Prozesse argumentiert: Niemand von uns war ein Nazi, niemand hatte was zu sagen, wir haben bloß ohne darüber nachzudenken gedacht, was alle anderen gedacht haben", so der Moderator weiter.
Zum Vorwurf, es trage zur Verhärtung bei, Menschen als Rechte zu stigmatisieren, sagte er: "Du wirst nicht deswegen zum Nazi, weil dir jemand beweist, dass dich das, was du eben denkst und tust, als Nazi qualifiziert. Das passiert leider vorher", so der Satiriker.
Man hätte den Nationalsozialismus nicht verhindert können, "wenn man aufgehört hätte, Hitler einen gefährlichen Nazi zu schimpfen, und ihn stattdessen zu Maischberger" eingeladen hätte, damit "er mal seine Sicht der Dinge erklärt. So funktioniert das nicht", sagte Böhmermann dem "Spiegel".
Foto: Protest von AfD-Sympathisanten, über dts Nachrichtenagentur