Die Zahl der islamistischen Gefährder in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Man gehe hierzulande aktuell von 679 islamistischen Gefährdern aus, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) der "Frankfurter Allgemeinen Woche" mit. Das seien 82 weniger als im Jahr zuvor, aber 422 mehr als noch im Jahr 2014.
Da die Türkei in diesen Tagen damit beginnt, IS-Anhänger nach Deutschland auszuweisen, dürfte sich die Zahl schon bald wieder erhöhen. "Mit der Zahl der IS-Rückkehrer steigt das Risiko für Anschläge", sagte die Islamexpertin Susanne Schröter.
Dies seien Leute, "die sich freiwillig einer barbarischen Miliz angeschlossen haben", so die Islamexpertin weiter. Schröter ist Professorin der Goethe-Universität Frankfurt und Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam.
Sie glaubt, dass einige IS-Anhänger nach ihrer Rückkehr in Deutschland auf freiem Fuß sein werden: Es sei nicht immer möglich, gerichtsfeste Beweise vorzulegen, wenn Straftaten im Ausland begangen wurden, sagte Schröter der "Frankfurter Allgemeinen Woche".
Die Vorstellung frei herumlaufender IS-Anhänger sei "beunruhigend". Im hessischen Offenbach waren am Dienstag drei junge Männer festgenommen worden, weil sie einen Anschlag auf "Ungläubige" im Rhein-Main-Gebiet geplant haben sollen.
Zwei von ihnen wurden wieder freigelassen. Die Anschlagspläne seien schon weit fortgeschritten gewesen, berichtet "Frankfurter Allgemeinen Woche" unter Berufung auf Angaben der Sicherheitsbehörden.
Foto: Bundeskriminalamt, über dts Nachrichtenagentur