Wenn Angehörige des politisch-medialen Komplexes in Berlin – von der Bundeskanzlerin bis zum kleinsten Hilfsschreiber in einem Newsroom – den Begriff Weltgesundheitsorganisation (WHO) hören, läuft ein übereinstimmender Prozess ab – als wären die Gehirne synchronisiert:
Der Begriff Weltgesundheitsorganisation wird dazu in seine Bestandteile zerlegt:
1. Welt – wir haben nur eine Welt, also ist der Begriff gut
2. Gesundheit – Gerade in diesen Zeiten besonders wichtig
3. Organisation – gleich Nichtregierungsorganisation und somit schon prinzipiell zu den Guten gehörend.
Jetzt kommt der Name Trump hinzu. Der US-Präsident löst folgende Assoziationen in den Köpfen aus:
Alter weißer Mann, rechts, vermutlich Rassist und somit ganz klar böse.
Wenn jetzt die Meldung kommt, Trump wolle der WHO die Gelder kürzen, weil sich die Organisation bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie ein paar unverzeihliche Fehler im Umgang mit China, wo die Pandemie ihren Ursprung hat, erlaubt habe, löst das folgende Reaktionen aus: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich nach der scharfen Kritik von US-Präsident Donald Trump an der WHO klar hinter die Weltgesundheitsorganisation gestellt.
Merkel habe betont, dass die Pandemie nur mit einer starken und koordinierten internationalen Antwort besiegt werden könne, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Bundesaußenminister Heiko Maas sagte, die WHO bleibe „das Rückgrat der internationalen Pandemiebekämpfung“. Es mache gerade jetzt überhaupt keinen Sinn, die WHO, ihre Funktionsfähigkeit oder ihre Bedeutung in Frage zu stellen. „Das ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt“, sagte der SPD-Politiker.
„Sie zu schwächen wäre nichts anderes, als in einem laufenden Flug den Piloten aus dem Flugzeug zu werfen, und das halten wir nicht für verantwortbar.“
Die deutschen Systemmedien applaudieren ihrer Regierung: Focus online freut sich: „Alle gegen Trump.“ Die Tagesschau ätzt: „Trumps neuer Sündenbock.“ Und das Bonner Provinzblatt „General Anzeiger“ attestiert Trump, „ein gefährlicher Präsident“ zu sein.
Die Sache ist allerdings ein bisschen komplizierter als die Propaganda von Merkel und Maas sowie das Wutgeheul deutscher Qualitätsjournalisten glauben machen wollen. Wichtige Details hätten bereits mit wenigen Klicks recherchiert werden können, zum Beispiel bei der britischen BBC, immer noch eine Quelle für hochwertige Nachrichten.
Dort wurde bereits am 4. März 2020 (!) auf die zwielichtige Rolle des WHO-Chefs Tedros Adhanom Ghebreyesus hingewiesen. Der aus Äthiopien stammende WHO-Chef war in seinem Heimatland führendes Mitglied der kommunistischen Partei, ehe er mit chinesischer Unterstützung gegen einen britischen Kandidaten Chef der Weltgesundheitsorganisation wurde. Dort fiel er sofort auf – nicht wegen guter Arbeit, sondern weil er den von ihm verehrten Diktator von Zimbabwe, Robert Mugabe, zum „Botschafter der WHO“ machen wollte.
Als Begründung nannte Tedros das von Mugabe geschaffene vorbildliche Gesundheitssystem in Zimbabwe. Tatsächlich hatte Mugabe das Land seit dem Ende der weißen Minderheitsregierung zu Grunde gerichtet. Ein funktionierendes Gesundheitssystem gibt es nicht mehr, die Wirtschaft liegt am Boden.
Dass Kommunist Tedros kommunistische Regime lobt, ist ja auch irgendwie logisch. So würdigte er Chinas katastrophalen Umgang mit der Pandemie als Beispiel für den Rest der Welt: „China setzt tatsächlich einen neuen Standard für die Reaktion auf Ausbrüche“, sagte er am 30. Januar, kurz nachdem er von einer Reise nach Peking zurückgekehrt war. Zur Erinnerung: Noch im Dezember waren Ärzte in China verhaftet worden, die auf die Gefahren durch COVID-19 hingewiesen hatten.
Auf der Seite Nationalinterest ist zu lesen: „Tedros hat offenbar ein Auge zugedrückt, was in Wuhan und im Rest Chinas passiert ist, und nach einem Treffen mit (Chinas KP-Chef) Xi im Januar China geholfen, die Schwere, Prävalenz (Häufigkeit) und das Ausmaß des COVID-19-Ausbruchs herunterzuspielen“, schrieben Professor Henry Thayer (University of Texas) und Lianchao Han, Vizepräsident von Citizens Power Initiatives für China, schon am 17. März 2020.
Beide forderten Tedros zum Rücktritt auf und fügten hinzu: „Tedros hat China von Anfang an verteidigt. Als die Zahl der Fälle und die Zahl der Todesopfer anstiegen, brauchte die WHO Monate, um den COVID-19-Ausbruch als Pandemie zu deklarieren, obwohl sie die Kriterien der Übertragung zwischen Menschen, der hohen Todesrate und der weltweiten Verbreitung erfüllt hatte. “
Trump hatte aufgrund dieser Berichte angekündigt, seine Regierung werde in den kommenden 60 bis 90 Tagen prüfen, welche Rolle die WHO bei der „schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des Corona-Virus“ gespielt habe. So lange lägen die Zahlungen auf Eis.
Auf Twitter schrieb der US-Präsident: „Die WHO hat es wirklich vermasselt. Aus irgendeinem Grund, weitgehend von den Vereinigten Staaten finanziert, aber sehr China-zentrisch. Das werden wir uns genau ansehen. Glücklicherweise habe ich ihren Rat, unsere Grenzen für China offen zu halten, schon früh zurückgewiesen. Warum haben sie uns eine derart falsche Empfehlung gegeben?“
Wenn das alles so leicht zu widerlegen wäre, was der alte weiße Mann im Weißen Haus von sich gab und gibt, dann hätten doch die deutsche Bundeskanzlerin und ihr Außenminister eine unabhängige Untersuchung vorschlagen können. Und dann hätten die Ergebnisse der Untersuchung von den Beitragszahlern zur WHO ausgewertet werden können. Immerhin sollte auch Deutschland ein Interesse an einer ordentlichen Arbeit der WHO haben, die es mit rund 220 Millionen Euro im Jahr unterstützen dürfte.
Oder ist es nur der Hass auf Trump und auch auf die USA, der beim deutschen politisch-medialen Komplex die Feder führt, so dass es auf Tatsachen gar nicht mehr ankommt?
Wo die wirklichen Sympathien liegen, machte etwa die offizielle Hauszeitschrift des Deutschen Bundestages deutlich, als sie die Diktatur in Peking in einem Beitrag überschwänglich lobte: „Die Volksrepublik hat sich als erfolgreichster Einparteienstaat der Geschichte erwiesen. Über das Geheimnis des ersten sozialistischen Systems, das funktioniert.“
Diese Verehrung der Diktatur ist bis heute auf der Homepage des Deutschen Bundestages zu finden. Verantwortlich ist Wolfgang Schäuble (CDU), Präsident des Deutschen Bundestages.