Kurz vor der Tagung der europäischen Regierungs- und Staatchefs warnt CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen vor einem Scheitern Europas in der Coronakrise.
"Es ist die Stunde der Wahrheit", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses am Donnerstag im ARD-Mittagsmagazin. "Wenn das Europa ist, dass jeder nur auf sich schaut und die Starken sich nicht um die Schwachen kümmern, dann ist das das Ende Europas", so Röttgen.
Die viel diskutierten "Corona-Bonds" hält er für "zu aufwendig", außerdem gebe es inzwischen bessere Mechanismen. Er plädiert für den Spanischen Vorschlag, der "statt gemeinschaftliche Verschuldung, gemeinschaftliche Ausgaben in enormer Höhe vorsieht". Deutschland habe ein elementares Interesse an einem wirtschaftlich stabilen Europa, denn "wir sind nur so stark, weil wir in einer so starken Umgebung leben", deshalb müsse man aus "Selbstinteresse und aus unserem europäischen Selbstverständnis etwas tun".
Foto: Norbert Röttgen, über dts Nachrichtenagentur