Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die Politik aufgefordert, Wissenschaftler in der Coronakrise vor Anfeindungen zu schützen. Die Morddrohungen gegen den Virologen Christian Drosten seien "ein neuer Höhepunkt in einer schrecklichen Entwicklung", sagte Karliczek den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben).
"Diese Polarisierung des Diskurses macht mich fassungslos. Wir müssen die Wissenschaft - und nicht nur die - vor Hass schützen", so die CDU-Politikerin weiter.
Die Gesellschaft wisse um die Bedeutung der Wissenschaft. "Aber die Politik sollte gerade jetzt noch mehr um Verständnis für die Wissenschaft werben", so die Forschungsministerin. Sie verteidigte Wissenschaftler gegen Kritik aus der Politik, sie würden ihre Positionen wechseln. "Forschung ist immer ein Prozess, der stets von einer gewissen Vorläufigkeit und damit auch Unsicherheit geprägt ist", sagte Karliczek. Wer sich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinandersetze, "sollte das immer berücksichtigen".
Foto: Anja Karliczek, über dts Nachrichtenagentur