Die FDP-Bundestagsfraktion fordert, so schnell wie möglich regelmäßig repräsentative Viruslast- und Antikörperstudien durchzuführen.
So solle die Ausbreitung des Coronavirus "sowohl deutschlandweit, als auch in den Regionen" nachverfolgt werden, heißt es in einem Antrag der Bundestagsfraktion, über den die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (Donnerstagausgaben) berichten. Um die Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft so weit wie möglich aufheben zu können, müsse "in regelmäßigen Abständen, etwa von vierzehn Tagen, eine repräsentative Testung der Bevölkerung in Deutschland durchgeführt werden", heißt es in dem Antrag.
Dabei müssten auch regionale Unterschiede erfasst werden. "Hierbei sollen sowohl Viruslast-Tests, als auch Antikörper-Tests verwendet werden", so die FDP-Fraktion. "Hierdurch würde die Anzahl der infizierten Personen in der Gesamtbevölkerung festgestellt und über längere Zeiträume analysiert werden." Solche repräsentativen Zahlen seien für Entscheidungen über die Lockerung von Schutzmaßnahmen von zentraler Bedeutung.
"Die vielen Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Zusammenhang mit Covid-19 beruhen auf einer sehr unsicheren Datenlage", sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Wieland Schinnenburg dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Die Bundesregierung agiere hier "teilweise im Blindflug", so Schinnenburg. "Die Schaffung einer verlässlichen Datenlage zur Ausbreitung von Covid-19 ist längst überfällig."
Mit ihrem Antrag will die FDP-Fraktion die Bundesregierung auch auffordern, "sich dafür einzusetzen, dass alle Personen obduziert werden, deren Todesursache im Zusammenhang mit dem Covid-19-Virus stehen könnte, und dafür zu sorgen, dass die entstehenden Kosten erstattet werden". Die so gewonnenen Daten sollten der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zeitnah zur Verfügung gestellt werden. "Mit repräsentativen Tests könnte schnell festgestellt werden, ob die bestehenden Schutzmaßnahmen verhältnismäßig sind oder ob weitere Lockerungen möglich und nötig sind", sagte Schinnenburg.
Foto: Corona-Testzentrum, über dts Nachrichtenagentur