Der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB), Thomas Krüger, will verstärkt gegen Verschwörungstheorien im Zuge der Coronakrise vorgehen.
"In den sozialen Medien nehmen in Zeiten von Corona Verschwörungstheorien rasant an Fahrt auf", sagte Krüger dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Gerade jetzt bedürfe es einer politischen Bildung, die sich zur Wehr setze: "Sie muss klar machen, dass den Hetzern in den Telegram-Gruppen und den Youtube-Videos mit ihren einfachen Erklärungen und den scheinbar klar definierten Schuldigen dieser Krise kein Glauben geschenkt werden darf."
Dieser Verantwortung stelle sich die Bundeszentrale, indem sie Wissen liefere und keine Feindbilder, so der BPB-Präsident. "So verschieden die Verschwörungstheorien auch sein mögen: Sie alle eint, einfache Antworten auf komplexe Fragen zu liefern." Insbesondere in der momentanen Situation führten diese unverantwortlichen Mythen mit ihrem Gut-Böse-Schema dazu, dass sich Anhänger radikalisierten.
Allerdings böten die Demonstranten "kein einheitliches Bild", welches "als gänzlich rechtsextrem" zu bewerten sei, sagte Krüger. Die Interessenlagen seien unterschiedlich. Zum einen handele es sich sicherlich um "schlichtweg finanziell Besorgte oder von der Situation Gebeutelte".
Darüber hinaus seien "aber auch versprengte Linke, Impfgegner, Esoteriker und nicht zuletzt militante Neonazis" dabei. Dabei bestehe "die Gefahr, dass die radikalen verschwörungstheoretischen und auch rechtsextremen Akteure ihre Dominanz weiter ausbauen und auch andere Beteiligte radikalisieren", so der BPB-Präsident.
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