Der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland warnt vor einem Zerfall seiner Partei. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Mit Sorge beobachte er "regelrechte Zersetzungstendenzen".
Co-Parteichef Jörg Meuthen hatte kürzlich im Bundesvorstand dafür gesorgt, dass Andreas Kalbitz die AfD verlassen musste. Gauland sorgt sich um das Erbe der von ihm mitgegründeten AfD. Bei seiner Wahl zum Ehrenvorsitzenden im vergangenen Dezember habe er erklärt, sich zu Wort zu melden, "wenn ich den Eindruck gewinne, die Partei laufe auseinander".
Das sei "leider schneller eingetreten, als ich annehmen konnte". Angesichts des Streits mit Meuthen hält sich Gauland, auch AfD-Fraktionschef im Bundestag, erneute Kandidaturen für Ämter offen. Zwar sei es für eine Entscheidung "noch zu früh", sagte der AfD-Politiker und verweist auf sein Alter: Gauland ist 79.
Es könne aber Entwicklungen geben, etwa eine drohende Parteispaltung, "in der ich mich gezwungen sähe zu überlegen, ob ich noch einmal für zwei Jahre ins Geschirr gehe". Eine erneute Spitzenkandidatur für den Bundestagswahlkampf ließ Gauland ebenfalls offen. Es sei "leider zu viel im Fluss, was Meuthen mit seinem Schritt in der AfD ausgelöst hat".
Foto: Jörg Meuthen, über dts Nachrichtenagentur