SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat nach neuen Zahlen zur Vermögensungleichheit in Deutschland seine Forderung nach höheren Steuern für Vermögende erneuert.
Die höhere Konzentration von Vermögen sei "Gift für den sozialen Zusammenhalt" und eine "empfindliche Wachstumsbremse", sagte Walter-Borjans dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe). Deshalb sei es "ein Gebot der wirtschaftlichen und sozialen Vernunft, die Vermögensteuer für die reichsten zwei Prozent der Bevölkerung endlich oben auf die Tagesordnung zu setzen und Erbschaften angemessen zu besteuern".
Eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums hatte gezeigt, dass die Vermögensungleichheit in Deutschland höher ist als bislang angenommen.
"Es geht nicht um Neid, sondern um wirtschaftliche und soziale Vernunft, wenn wir die Vermögensteuer endlich oben auf die Tagesordnung setzen", sagte Walter-Borjans. Auch Menschen mit Einkommen von mehreren hunderttausend Euro müsse ein Mehrbetrag zugemutet werden, "um damit Klein- und Mittelverdienern zu spürbar mehr Kaufkraft zu verhelfen".
Foto: Norbert Walter-Borjans, über dts Nachrichtenagentur