Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert eine Verlängerung des Lockdowns in Deutschland um weitere drei Wochen. "Der Lockdown muss bis Ende Januar verlängert werden. Vorschnelle Lockerungen würden uns wieder weit zurückwerfen", sagte Söder vor der Ministerpräsidenten-Konferenz am kommenden Dienstag der "Bild am Sonntag".
Das Beispiel Österreich zeige, "dass das Modell Auf-zu-auf-zu nicht funktioniert". Man brauche in Deutschland eine klare Linie. "Die Zahlen sind einfach noch viel zu hoch. Dabei sind die Auswirkungen von Weihnachten und Silvester noch gar nicht absehbar." Dies könne man erst Mitte Januar genau beurteilen, so Söder.
"Zudem bereiten mir auch viele Urlauber aus Risikogebieten und Familienheimkehrer Sorge." Er sehe "keinen vernünftigen Politiker", der von frühzeitigen Öffnungen rede. "Wir müssen konsequent bleiben und dürfen nicht wieder zu früh aufgeben. Das war die Schwäche der Corona-Politik in Deutschland: zu spät begonnen und zu früh aufgehört."
Söder sprach sich auch für eine längere Schließung von Kitas und Schulen aus: "Es darf keine überstürzte Öffnung von Schulen und Kitas geben. Es wäre angesichts der hohen Infektionszahlen verantwortungslos, Lehrer und Schüler einfach wieder komplett in die Schulen zu schicken." Es habe sich gezeigt, dass auch in der Schule Ansteckung und Verbreitung stattfinden. "Gerade nach den Ferien ist die Gefahr am höchsten. Viele haben das in Deutschland lange unterschätzt."
Zugleich will der CSU-Chef dafür sorgen, dass den Schülern keine Nachteile entstehen: "Digitale Angebote müssen funktionieren und Lehr- und Klausurenpläne flexibel angepasst werden." Man wolle die Qualität der Bildung erhalten, ohne einen zusätzlichen Stress für die Schüler aufzubauen. "Zudem sollten die Ferienplanungen angepasst werden. Natürlich wird das kein normales Schuljahr werden, aber sicher auch kein verlorenes."
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