EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht Europa gut gerüstet für mögliche dritte Impfungen. "Wir haben bei Biontech 1,8 Milliarden Dosen bis zum Jahr 2023 bestellt", sagte von der Leyen dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Mittwochausgaben). "Das ist der größte Anschlussauftrag weltweit und reicht für mögliche Auffrischungsimpfungen in der EU und Anpassungen an mögliche neue Virusvarianten."
Die europäische Strategie der gemeinsamen Beschaffung habe sich als richtig erwiesen, trotz aller Anlaufprobleme. "Wie das Ergebnis heute aussehen würde, wenn jeder EU-Staat auf eigene Faust Impfstoff besorgt hätte, will ich mir lieber nicht ausmalen. Die ganze Welt war hinter den wenigen Produzenten her." Heute stelle man fest: In kaum einer Region der Erde sind so viele Menschen per Impfung vollständig geschützt wie unter den 440 Millionen EU-Bürgern.
"Und wir Europäer sind, darauf bin ich besonders stolz, immer offen und fair geblieben zum Rest der Welt. Wir haben parallel Drittstaaten mit mehr als 550 Millionen Dosen Impfstoff versorgt - fast so viel, wie in die EU ausgeliefert wurden. Andere wie Großbritannien und die USA haben sich abgeschottet." Um den russischen Impfstoff Sputnik ist es laut von der Leyen "sehr still geworden". Einen Antrag auf Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gebe es zwar schon lange. "Aber bislang ist es dem Hersteller nicht gelungen, genügend valide Daten zu liefern, um die Sicherheit nachzuweisen. Das wirft Fragen auf", sagte die Kommissionspräsidentin dem RND.
Foto: Impfspritze mit Impfstoff von Biontech, über dts Nachrichtenagentur