Sogenannte "Meinungsforschungsinstitute" erkunden angeblich den Willen des Bürgers. Tatsächlich versuchen die "Institute" die öffentliche Meinung durch geschickte Fragestellung oder andere Tricks zu beeinflussen.
von Axel Retz
Sie werden es mitbekommen haben: Kürzlich sprach sich der Landtag Thüringens dafür aus, das „Gendern“ aus allen Behörden zu verbannen, womit er übrigens recht genau die Meinung von 83 Prozent der Bevölkerung vertritt. Aber der Aufschrei ließ nicht lange auf sich warten.
Denn der Beschluss kam durch eine Mehrheit von CDU und AfD zustande. Und sobald die AfD die Ansicht vertritt, dass es im Winter kälter als im Sommer ist oder dass die Sonne im Osten und nicht im Westen aufgeht, darf keine andere Partei mit ihr zusammengehen, weil man ja, wie SPD Generalsekretär Kevin Kühnert wissen ließ, nicht „mit Faschisten über Bande spielt.“
Mich selbst erwische ich immer öfter dabei, den Aus-Knopf des Radios zu betätigen, wenn etwa in BR24 (vormals B5 aktuell) von „Forschenden“, „Studierenden“ oder gar „Studierendenvertretern“ die Rede ist, die ja korrekterweise nach diesem Duktus als „Studierendenvertretende“ bezeichnet werden müssten. Jüngste Kopfgeburt der funkenden Genderfans: „Asylbewerbende“ bzw. - man kann es ja am Radio nicht unterscheiden - „Asyl Bewerbende“. Den Damen und Herren in der Redaktion scheint nicht bewusst zu sein, dass es einen eklatanten Unterschied macht, ob sich jemand für etwas bewirbt oder ob er etwas bewirbt.
Immer spaßiger wird es aber auch bei den selbsternannten „Faktencheckern“. Wenn mich nicht alles täuscht, trifft das von ihnen „Widerlegte“ in der Regel zumeist genau des Pudels Kern.
Follow the money!
Nicht unerwähnt bleiben sollten natürlich auch die Meinungsforschungsinstitute. Als herausragend empfinde ich dabei das 2015 gegründete und in Berlin ansässige „Startup“ Civey. Der Name ist eine Kombination von Citizen und Survey, also Bürgern und Umfrage.
t-online blendet immer wieder einmal spontan Umfragen dieses Unternehmens ein. Und da kommt unsereins aus dem Staunen gar nicht mehr heraus! Sollten Sie in einer Befragung zu Ihrer Zufriedenheit z. B. etwa hinsichtlich des Bürgergeldes, der Waffenlieferungen an die Ukraine, der „Impfung“ etc. auf die schlechtmöglichste der vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten („gar nicht“) klicken, dann erscheint in schönster Regelmäßigkeit die Meldung „Uups, da ist etwas schiefgegangen.“ Probieren Sie es bitte einfach selbst einmal! Klicken Sie hingegen konform zur Regierung bzw. der EU, wird Ihre Stimme gezählt!
Nachdem ich diese selektiv programmierte Art von Meinungsumfragen oft genug konsumiert hatte, konnte ich meine Frau und meine Tochter bei weiteren Umfragen damit faszinieren, was denn wohl passieren würde, falls ich meine Stimme bei „gar nicht“ abgeben würde. Perfekte Trefferquote!
„Follow the science!“ (Folgen Sie der Wissenschaft!) ist Dauerterminus etwa des Bundesgesundheitsministers oder des RKI-Chefs Lothar Wieler, wobei es um Letztgenannten auf einmal ähnlich ruhig geworden ist wie um Herrn Christian Drosten. Ich habe einmal nachgeschaut, mit wem t-online denn da bei seinen von Civey durchgeführten Spontanumfragen so zusammenarbeitet und wer dieses Unternehmen finanziert. Hier das Ergebnis:
Civey wird/wurde finanziert einerseits durch das Förderprogramm ProFit der IBB (Investitionsbank Berlin), deren Träger zu 100 Prozent das rot-grüne Land Berlin ist. Und zum anderen durch den EFRB (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung), dessen Tun hierzulande vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (jetzt für „Wirtschaft und Klimaschutz“) koordiniert wird. Sprich:
Civey ist alles andere als ein unabhängiges Meinungsforschungs-Institut, sondern ein regierungs- und EU-finanziertes Unternehmen. Ich meine: Uups, da ist etwas dermaßen schiefgegangen, dass man sich über „Uups, da ist etwas schiefgegangen“ nicht mehr wundern muss! „Follow the Money!“
Schauen Sie also auf die Geldgeber! Das sollten Sie übrigens häufiger tun, beispielsweise bei folgen dem Thema:
Die illegale Migration nach Deutschland wird wohl in diesem Jahr die „Nie wieder“-Obergrenze von 2015 überschreiten. Man sieht es in vielen Städten. Und während Städte und Kommunen unter dem anschwellenden Zustrom finanziell und bei der Unterbringung an die Grenze ihrer Möglichkeiten gebracht werden, betont die Bundesinnenministerin öffentlichkeitswirksam, sich für einen rigoroseren Schutz der EU-Außengrenzen einsetzen zu wollen.
Tatsächlich aber unterstützt die Bundesregierung die sog. Seenotretter sogar. Acht Millionen Euro Steuergelder gehen beispielsweise an den Verein United4Rescue, der im Mittelmeer vor der afrikanischen Küste Migranten aufsammelt und sie per Wassertaxi nach Europa schippert. Vorsitzender dieses warum auch immer als gemeinnützig anerkannten Vereins ist Herr Thies Grund lach, der Lebensgefährte der Grünen Kathrin Göring-Eckardt, ihres Zeichens Bundestagsvizepräsidentin.