Mehr Überwachung wegen mehr Kriminalität. Mehr Windmühlen und weniger Kraftwerke. Mehr E-Auos und weniger Strom. Mehr Lügen und kaum Kritik. Wie lange kann das noch gut gehen?
von Axel Retz
Das von Bundeskanzler Scholz als „sehr, sehr, sehr gut“ bezeichnete Ergebnis der jüngsten Endlossitzung der Ampelkoalitionäre liest sich ungeachtet der Entschärfung durch die FDP wie ein grünes Wünsch-dir-was, das jeder Erscheinungsform der Realität die Mutter aller Kriege erklärt hat.
Letztlich wird sich erweisen, dass es für all die „klimarettenden“ Pläne, für deren Umsetzung es vor allem Strom, Strom und noch einmal Strom braucht, mit Wind und Sonne allein keinen Blumentopf zu gewinnen gibt. Und wenndas „letztlich“ eintritt, werden sich nicht nur die Eigner von Wärmepumpen und E-Automobilisten wundern. Und vielleicht ein bisschen böse reagieren. Wobei der Hype der E Mobilty bereits zu bröckeln begonnen hat. Deutlich mehr Autokäufer als im Vorjahr würden sich nun wieder für einen Benziner entscheiden, die Nachfrage nach Hybridfahrzeugen und reinen Stromern hingegen befindet sich auf dem Rückzug.
Erstens wegen immer stärker werdender Skepsis gegenüber der angeblich besseren Umwelt bzw. Klimabilanz, zweitens wegen Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Produktion und Entsorgung dieser Fahrzeuge, drittens in Anbetracht der vergleichsweise geringen Reichweite und Verfügbarkeit von Ladesäulen und zu guter Letzt wegen der hohen Anschaffungspreise.
Die Verbraucher scheinen doch nicht so einfältig zu sein wie die rot-grünen Weltretter es annehmen. Das ist einerseits gut, andererseits aber auch nicht. Denn es verzögert den Tag X, an dem die Wärmepumpen sich eine Auszeit gönnen und die E-Autos zu zeitgenössischen Industriedenkmälern werden und es dann „knallt“. Aber gut Ding will Weile haben.
Ähnliches gilt auch für das leidige Migrationsthema. Immer mehr Mitbürgern, darunter in rasant wachsender Zahl auch Bürgermeister, Landräte usw. jeder politischen Couleur sehen das Ende der Aufnahmekapazität „Geflüchteter“ gekommen und fühlen sich von der im Elfenbeinturm beseelt von Multikulti träumenden Regierung im Stich gelassen.
Leider wird dabei nach wie vor immer nur auf fehlende Unterbringungsmöglichkeiten, fehlende Sprach- und „Integrationskurse“ und mangelnde finanzielle Mittel verwiesen. Alles richtig, keine Frage. Aber ein anderes Thema gehört - erkennbar schon seit der berühmten Silvesternacht von 2015 - doch endlich auch einmal aufs Tapet. Aber kaum jemand scheint sich da rantrauen zu wollen, „One Love“-Armbindenträgerin Nancy Faeser (SPD) schon einmal gar nicht.
Die in dieser Woche vom BKA vorgestellte Kriminalitätsstatistik zeigt ein erschreckendes Bild: Um deutlich über elf Prozent ist die Anzahl der Straftaten 2022 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Ganz weit vorne steht dabei die Zunahme der Straftaten von Kindern und Jugendlichen. Ei, wie mag es denn nur kommen?
Die Bundesinnenministerin, in meinen Augen eine ähnlich exzellente Vertreterin ihres Amts wie die in dieser Woche nach dreizehn Monaten mit einem „großen Zapfenstreich“ der Bundeswehr in den Ruhestand verabschiedete Christine Lambrecht (SPD), die nun in den nächsten beiden Jahren ein sog. Übergangsgeld in Höhe von rund 230.000 Euro erhält und nicht so recht wusste, was ein Panzer ist oder wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der keine Ahnung hat, was denn eigentlich eine Insolvenz bedeutet, schlug nun vor, die Polizeipräsenz im öffentlichen Raum zu erhöhen und die Zahl der Überwachungskameras aufzustocken.
Das ist gut und schön. Aber wenn Sie als Frau zu später Stunde auf dem Heimweg vergewaltigt oder als Mann gemessert werden, haben Sie im Resultat herzlich wenig davon, wenn das ggf. durch eine Kamera aufgenommen worden sein sollte! Wobei es, auch das sagt uns die BKA-Statistik, im vergangenen Jahr rechnerisch 22,35 Messerattacken im Lande gab. Pro Tag.