Die ideologisch basierten Gesetze zur Energiewende berücksichtigen weder die Physik noch die Ökonomie. Es wird Energie verschleudert, statt sie optimal zu nutzen. E-Autos und Wärmepumpen sind nicht "klimaneutral“.
von Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
Die Gesetze und Verordnungen zur Durchsetzung der Energiewende umfassen inzwischen viele tausend Seiten. Gefühlt, kommen mit jeder Sitzungsperiode des Bundestages weitere Gesetze hinzu. Nur noch Experten haben einen ausreichenden Überblick. Forderungen vieler Gesetze können nicht erfüllt werden, weil es physikalisch nicht möglich ist. Andere Forderungen sind unbezahlbar oder es fehlen dafür die Rohstoffe.
Wie können solche unsinnigen Gesetze zustande kommen? Sie werden maßgebend von Agora Energiewende gefordert und entworfen. Die Selbstdarstellung dieser von Stiftungen und Steuergeldern finanzierten Gruppe lautet:
Agora Energiewende bestimmt die Energiepolitik
„Als unabhängiges Denk- und Politiklabor haben wir uns den Klima- und Energiezielen verschrieben, die von der europäischen und deutschen Politik beschlossen wurden. Hier für erarbeiten wir wissenschaftlich fundierte und politisch umsetzbare Wege in den Bereichen Strom, Wärme und Industrie. Das mehr als 80-köpfige Team von Agora Energiewende begleitet die klima- und energiepolitische Debatte und steuert die Arbeit des Denk- und Politiklabors. Agora Energiewende ist Teil der Smart Energy for Europe Platform (SEFEP) gGmbH.“ Der bisherige Geschäftsführer von Agora Energiewende, der Politologe und Volkswirt Dr. Patrick Graichen, wurde von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zum Staatssekretär für Energiepolitik ernannt.
Agora Energiewende hat auf seinen Internet-Seiten übersichtliche Darstellungen der Energieversorgung in Deutschland, die zeitnah aktualisiert werden. Für den Nichtfachmann sind sie sehr eindrucksvoll. Doch bei genauem Hinsehen werden Energie und Leistung verwechselt oder gleichgeschaltet. Agora betrachtet Strom als Ware, die man jederzeit erzeugen, lagern und nutzen kann. Doch Strom kann man nicht lagern. Er muss zum Zeitpunkt des Verbrauchs exakt die nachgefragte Leistung erzeugt werden, ansonsten droht der Blackout.
Stromspeicher zu klein und zu teuer
Das heißt, die Erzeugungsleistung muss ständig dem Bedarf angepasst werden. Das ist mit den wetterabhängigen Wind- und Solaranlagen nicht möglich. Die vorhandenen Pumpspeicher und die installierten Großbatterien können maximal 10 Prozent Netzleistung für 2 Stunden liefern, wenn sie voll sind. Sie sind nur für kurzfristige Regelleistungen geeignet. Dann müssen Kohle-, Gas- oder Kernkraftwerke die Regelung übernehmen. Für eine sichere Stromversorgung werden daher immer Kraftwerke gebraucht. Ein nennenswerter Ausbau der Pumpspeicher ist nicht möglich. Dazu fehlen die notwendigen Fallhöhen und Wassermengen.
Zum Speichern von 1 Kilowattstunde müssen 1.000 Kilogramm Wasser 360 Meter hoch gepumpt werden! Batterien für eine Kilowattstunde Kapazität sind über 3 Kilogramm schwer und kosten etwa 300 Euro. Um den Strombedarf für eine Woche zu decken, müssten 8,4 Milliarden Tonnen Wasser gespeichert oder 25 Milliarden Tonnen Batterien für 2.500 Milliarden Euro installiert werden. Doch Dunkelflauten können auch länger als eine Woche dauern. Dann geht das Licht trotz des hohen Aufwandes aus.
Deutschland muss Energie importieren
Die Energiewende wird vorangetrieben mit gesetzlichen Verboten für Gas- und Ölheizungen, für Autos mit Verbrennungsmotoren und mit Forderungen zu immer aufwendigeren Wärmeisolierungen von Häusern. Wärmepumpen und Elektroautos werden als Lösung propagiert. Doch die Experten sagen nicht, woher der zusätzliche Strom für die Wärmepumpen und E-Autos kommen soll, wenn gleichzeitig die Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen gestoppt wird. Das Energieangebot aus Sonne und Wind ist in Deutschland zu gering, um den Bedarf zu decken. (s. Pressemitteilung 2306 von NAEB). Deutschland muss Energie importieren.
Viel "grüner" Strom geht verloren
Die knappe Energie sollte optimal genutzt werden. Doch das ist gerade bei dem teuren Wind- und Solarstrom nicht der Fall. Viel Strom geht auf dem Weg zum Verbraucher verloren. Der Bau und die Entsorgung von Windgeneratoren und Photovoltaik-Anlagenverbraucht etwa 10 Prozent der Energie, die die Anlagen bis zur Verschrottung erzeugen. Bei Starkwind und Sonnenschein wird mehr Strom erzeugt als verbraucht wird. Der Überschuss muss kostenaufwendig entsorgt werden (negative Börsenpreise). Windstrom aus Norddeutschland soll den Süden versorgen. Die Transportverluste liegen bei 10 Prozent. Das gilt auch für den Transport des Off-Shore Stroms an Land. Pumpspeicherwerke fressen rund 20 Prozent des eingespeisten Stroms. Batteriespeicher sind günstiger mit Verlusten bis zu 10 Prozent.
Extrem hoch sind die Verluste, wenn mit "grünem" Strom elektrolytisch Wasserstoff gewonnen, in Kavernen gespeichert und in Gaskraftwerken wieder verstromt wird. Auf diesem Weg gehen 75 Prozent des aufgewendeten Stroms verloren. Dabei sind die Energieaufwendungen für die Elektrolyse, die Speicherung des Wasserstoffs unter hohem Druck (300 Bar) und das Gaskraftwerk nicht eingerechnet. Mit diesen zusätzlichen Aufwendungen tendieren die Verluste der Wiederverstromung über die Wasserstoffschiene gegen 100 Prozent. Grüner Wasserstoff als Antrieb für Kraftfahrzeuge, Bahnen und Schiffe hat deutlich höhere Energieverluste als Benzin und Dieselkraftstoff. Wasserstoff ist nicht die Lösung unserer Energieprobleme. Er dient zur Vernichtung teurer grüner Energie.
E-Autos und Wärmepumpen sind nicht "klimaneutral“
Sowohl das Elektroauto wie die Wärmepumpe verbrauchen mehr Energie als der Antrieb mit fossilen Treibstoffen und das Heizen mit Erdgas oder Erdöl, wenn man die gesamte Energiebilanz von der Herstellung bis zur Verschrottung betrachtet. Dennoch gilt das E-Auto als "klimafreundlich", weil es beim Fahren kein CO2 emittiert. Es spielt keine Rolle, dass der Strom zu rund 2/3 aus fossilen Brennstoffen stammt und das Auto mit der schweren und teuren Batterie fast ausschließlich mit Hilfe fossiler Brennstoffe gebaut wurde. (Die Energie zum Bau des Autos reicht für eine Fahrstrecke von mehr als 150.000 Kilometer.) Der Wirkungsgrad der Wärmepumpe sinkt mit fallender Temperatur, also im Winter, wenn viel Heizenergie gebraucht wird. Dann steigen Energieverluste und Kosten im Vergleich zu der Gas- und Ölheizungen deutlich.
Die Macher der Energiewende
Mit jedem neuen Windgenerator, jeder neuen Photovoltaik- oder Biogasanlage steigen die Stromverluste und die Stromkosten. Das Ziel einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung wird immer mehr vernachlässigt. "Grüne Energie" ist wichtiger als Kosten, Verfügbarkeit und Umweltschutz. Das ist das Credo der Initiatoren der Gesetze zur Durchsetzung der Energiewende, dem Team von Agora Energiewende.
Schaut man sich den Werdegang der Teammitglieder an (ich habe das für 20 der Gruppe getan), so findet man fast durchgehend die Studienfächer Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft, Politologie und ein oder zwei Alibi-Kandidaten, die ein naturwissenschaftliches Fach studiert haben. Fast alle haben, im Gegensatz zu unseren derzeitigen Ministern, Ihr Studium abgeschlossen. Doch nur Wenige haben Industrieerfahrung. Die Meisten waren nach dem Studium an Hochschulinstituten oder anderen staatlichen Einrichtungen tätig bis sie zu Agora Energiewende wechselten. Nach meinen Kenntnissen hat kein Mitarbeiter von Agora professionelle Kenntnisse von Betrieb eines Kraftwerkes, dem Stabilisieren der Netzfrequenz, dem Regeln der Netzleistung und dem Betrieb mit Wasserstoff. Diese nicht professionelle Gruppe traktiert uns mit neuen Gesetzen, die eine extrem kurze Halbwertzeit haben, Sie verstoßen gegen Physik, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz im Namen der Weltklimarettung. Das ist pure Ideologie.
Schluss mit staatlicher Bevormundung
Wir müssen weg von einengenden Gesetzen und Verboten. Der Einzelne muss wieder frei entscheiden können über seine Heizung, den Antrieb seines Autos, die Isolierung seines Hauses usw. Nur so werden wir Energie optimal nutzen. Denn Energie ist teuer. Jeder wird nach Einsparungen suchen und neue Wege zur Optimierung finden. Einengende Gesetze verhindern Entwicklungen zur besseren Energienutzung.
Der Plan, durch staatliche Beihilfen (Steuergelder) das Elektro-Auto, die Wärmepumpe, Wind- und Solaranlagen attraktiv zu machen, zeigt, dass diese politischen Forderungen nicht wirtschaftlich sind. Wir müssen alle Beihilfen für grüne Energieprojekte streichen und die Bepreisung von CO2-Emissionen (CO2-Steuern und Zertifikate) beenden. Nur so können wir die derzeitige Energiekrise meistern und den Abbau der Industrie in Deutschland stoppen.
Unsere Forderungen sind:
1. Fakepower stoppen (Solar-/Wind-/Biogas), keine Börsenvermarktung, kein EEG.
2. RU-Sanktionen stoppen und Nordstream-Gas statt Wasserstoff - Wirtschaft.
3. Kohle-KW Stopp beenden und KW ausbauen, Förderung (BK- und StK) forcieren/reaktivieren.
4. CO2-"Steuer" beenden (ETS/nEHS/KTF auflösen (Klima- und Transformationsfonds" (KTF))
5. GEG stoppen, statt Wärmepumpenpflicht 3. Wärmeschutzverordnung (1995, Kamin ~ Sicherheit)
6. E-Fuels stoppen; Elektromobilität nur für Nahverkehr propagieren.