Wer war eigentlich mit an Board bei Baerbocks Südsee-Sause? Welche Journalisten wurden eingeladen? Was wollte die Delegation auf Fidschi? War der Flug wirklich nötig? Was hat der Weltreisetrip gekostet? Was haben die Mitflieger bezahlt? - Viele ungeklärte Fragen.
von Wolfgang Hübner
Es gibt Geschehnisse, die sich auch die wüsteste Fantasie kaum auszudenken wagt. Die Pleite mit dem Regierungsflugzeug, das die Ampel-Außenministerin Baerbock ins ferne Australien und die Südsee bringen sollte, gehört dazu. Denn was könnte besser zum derzeitigen Zustand Deutschlands und seiner Regierung passen, als dieser so krachend wie kostspielig gescheiterte Ausflug einer Grünen, die Wasser predigt und gar nicht genug Sekt schlürfen kann. War es nicht die Kanzlerkandidatin von 2021, die davon redete, dass auch Dienstreisen von Ministern mit Linienflugzeugen erfolgen könnten?
Doch wie fast alles von den Grünen war das nicht so ernst gemeint und gilt sowieso nur bis zu jenem Zeitpunkt, ab dem deren Politiker selbst in den Genuss höchster Privilegien kommen. Seither wird – bezogen auf die deutsche Bevölkerungszahl – die größte Luftflotte einer westlichen Regierung so munter genutzt wie geübte Visagisten, vorteilhafte Porträts produzierende Fotographen und wohlwollend berichtende Medienknechte. Die waren gewiss auch in großer Zahl bei dem Pleiteflug dabei. Deshalb könnten sie eigentlich schnell klarstellen, ob Gerüchte zutreffen, dass auch Baerbocks Angehörige mit von der Partie waren.
Dass bislang darüber noch keine Klarheit existiert, stimmt zumindest misstrauisch. Allerdings sollte man auch Verständnis für den Pressetross haben: Wer will demnächst nicht wieder kostenlos mit auf Ministerreisen gehen, um feministische Außenpolitik live zu erleben und der verregneten Heimat näher zu bringen? Ein paar Tonnen abgelassenes Kerosin in der Atmosphäre, das wird dem Klima schon nicht schaden, wenn Frau Schmidt und Herr Müller künftig brav alles tun, was ihnen Baerbocks Kollege Habeck zum Schutz kommender Generationen und darbender Eisbären auferlegt.
Allerdings muss unserer Außenfeministin schon vorgehalten werden, nicht die richtigen Schlüsse aus dem blamabel frühen Ausscheiden der DFB-Frauen bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland gezogen zu haben. Denn als eigentlicher Höhepunkt des weiten Flugs war ja ein Besuch beim WM-Endspiel in Sydney eingeplant, bei dem die Trampolina aus Hannover sich im Glanze siegreicher deutscher Kickerinnen sonnen wollte. Fazit: Auch Grüne sollten düstere Vorzeichen nicht ignorieren.
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