EU plant Führerschein-Hammer: scharfe Restriktionen für Fahranfänger, Nachtfahrverbot, niedrigere Gewichtsklassen, Gesundheitschecks für Ältere. Wird das Autofahren durch drakonische Maßnahmen demnächst unmöglich?
Die EU will eine massive Führerschein-"Reform". In dem Berichts-Entwurf, der "Focus" vorliegt, werden weitreichende Änderungen vorgeschlagen. So soll es künftig Tempolimits nach Altersklassen gestaffelt geben. Fahranfänger dürften demnach nur noch 90 km/h schnell fahren. Das entspreche dem Realtempo von Lkw auf deutschen Straßen und würde es Führerscheinneulingen praktisch unmöglich machen, Lastwagen zu überholen.
Auch sieht der Entwurf vor, gegenüber Fahranfänger unter Umständen Nachtfahrverbote auszusprechen. "Die Mitgliedstaaten können besondere Vorschriften für Fahranfänger festlegen, um das Fahren in der Nacht, und zwar von Mitternacht bis 6.00 Uhr, zu beschränken", heißt es dazu wörtlich.
Neue Gewichtsgrenze
Außerdem soll es künftig für alle Pkw-Führerscheine der Klasse B eine Gewichtsgrenze von 1.800 Kilogramm geben. Bisher waren es 3.500 Kilo. Wer schwerere Fahrzeuge steuern will, müsste eine eigene Fahrerlaubnis namens "B+" erwerben. Dieser wäre erst mit 21 Jahren zu haben.
Laut "Focus" zielt dieser Punkt vor allem auf SUVs, die meist über 1,8 Tonnen schwer sind. Fahranfänger soll es so schwer bis unmöglich gemacht werden, einen SUV zu steuern.
Besonders betroffen: ältere Menschen
Nach dem EU-Entwurf wäre der Führerschein künftig ab dem 60. Lebensjahr nur noch für sieben Jahre gültig. Ab dem 70. Lebensjahr nur noch fünf und ab 80 nur noch zwei Jahre. Nach dem jeweiligen Zeitraum muss der Führerschein dem "Focus"-Bericht zufolge jedes Mal auf eigene Kosten erneuert werden. Ob man die Fahrerlaubnis wieder erlangt, soll von umfassenden medizinischen und psychologischen Untersuchungen abhängig gemacht werden.