Der politisch-mediale Komplex raunt gegen die Bauern. Tatsächlich schließen sich immer mehr Branchen den Protesten an und auch in der breiten Bevölkerung herrscht Zustimmung. Aiwanger: "Wir erleben hier Notwehr gegen eine verfehlte Politik".
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger stellt sich hinter die Proteste der Landwirte. Die mögliche Sorge um eine Vereinnahmung der Proteste durch Extremisten wies der stellvertretende bayerische Ministerpräsident und Wirtschaftsminister in der "Welt" zurück. Die "überwältigende Mehrheit der Landwirte" habe damit nichts zu tun und es sei politisch "äußerst unanständig", damit die berechtigten Bauernproteste in Misskredit bringen zu wollen, um die Bauern zu verunsichern, damit sie daheimbleiben.
Vergleiche zwischen dem Vorgehen von Klima-Aktivisten und den Protesten der Landwirte hält Aiwanger für nicht angebracht: "Das sind zwei völlig unterschiedliche Anliegen: Die Landwirte ernähren uns, die Klimakleber ärgern die Bevölkerung. Die Landwirte protestieren nicht, um unseren Wohlstand infrage zu stellen und die Industrie abzuschaffen, anders als die `Letzte Generation`."
Notwehr gegen eine verfehlte Politik
Man müsse die Aktionen der Landwirte eher mit Streiks in der Industrie und dem öffentlichen Dienst vergleichen. Zu den Protesten, an denen sich auch andere Berufsgruppen wie Logistiker und Spediteure beteiligen wollen, sagte Aiwanger: "Wir erleben hier Notwehr gegen eine verfehlte Politik der Ampel. Die bürgerliche Mitte, Freiberufler, Selbstständige, Handwerker, Landwirte, Gastwirte, Unternehmer, Spediteure, Hausbesitzer - diese Gruppen sind Stabilitätsanker unserer Wirtschaft, werden durch die Ampelpolitik aber finanziell getroffen. Es ist höchste Zeit, dass sich diese Leistungsträger zu Wort melden und der Ampel sagen: Ihr müsst umsteuern."
AfD unterstützt Proteste
"Wir unterstützen, dass die Bauern und andere Bürger friedlich für ihr Recht und ihre Interessen demonstrieren. Sie gehen stellvertretend für weite Teile der Gesellschaft auf die Straße.
Die Bundesregierung vergisst die vielen schweren Schicksale, die durch ihre Politik der Deindustrialisierung entstehen. Hohe Energiepreise führen zu höheren Erzeugerpreisen. Teure Energie und Kraftstoffe, Inflation und hohe Kosten für Maut und Krankenversicherung führen dazu, dass das Leben für breite Schichten kaum noch erschwinglich ist. Hohe Erzeugerpreise in Verbindung mit verteuerten Transportkosten führen zu hohen Verbraucherpreisen.
Die Bürger haben erkannt, dass Deutschland auf einem Abstiegsplatz angekommen ist."