Klage von Schönbohm gegen ZDF wegen Böhmermann startet am 6. Juni. Ex-Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) fordert 100.000 Euro Schadenersatz, weil sein Ruf durch Manipulation und Fake News zerstört wurde.
Das Landgericht München könnte am 6. Juni über die Schadensersatzklage des früheren BSI-Präsidenten Arne Schönbohm gegen das ZDF entscheiden. Das berichtet Business Insider. An dem Tag ist eine mündliche Verhandlung in dem Fall angesetzt.
Jan Böhmermann und dem ZDF wirft Schöhnbohm nichts geringeres als Rufmord vor und fordert eine finanzielle Entschädigung von 100.000 Euro. Das ZDF die Forderungen bereits zurückgewiesen.
Vor anderthalb Jahren verlor Arne Schönbohm infolge einer ZDF-Sendung von Moderator Jan Böhmermann seinen Job als Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Seitdem wehrt sich Schönbohm gegen Vorwürfe, er habe als BSI-Präsident eine zu große Nähe zu einem Cyber-Lobbyverein gehabt, der Verbindungen zu russischen Nachrichtendiensten hatte, und sei in seinem Amt deshalb ein Risiko für die Cybersicherheit Deutschlands gewesen.
Schönbohm verklagte im September vorigen Jahres auch das ZDF, fordert 100.000 Euro Schadensersatz. Schönbohms Medienanwalt Markus Hennig wirft dem ZDF vor, die Reputation Schönbohms durch die Sendung zerstört zu haben. Das ZDF weist die Vorwürfe zurück und argumentiert bisher, man habe lediglich öffentlich zugängliche Informationen präsentiert.
Schönbohm war vom Bundesinnenministerium von seinem Amt entbunden worden, nachdem ihn Moderator Jan Böhmermann in der Sendung „ZDF Magazin Royal“ bezichtigt hatte, über einen Lobbyverein einer mit dem russischen Geheimdienst verbandelten Firma nahezustehen. In der Show wurde Schönbohm unter anderem mit Clownsnase gezeigt und von Böhmermann als „Cyber-Clown“ verspottet.
Doch an den Vorwüfen war nichts dran, frei erfunden. Die ZDF-Sendung mit Böhmermann – so Schönbohms Anwalt in seiner Begründung –sei „eine der schmutzigsten Denunzierungen“, die jemals ein öffentlich-rechtlicher Sender begangen hat. Rechtsanwalt Hennig sagte „Bunte“: „Das ZDF hat durch das ,Magazin Royale’ die Reputation und die tadellose Karriere eines verdienten Staatsdieners zerstört.“ Ansprüche auch gegen den Moderator behalte man sich vor.