Am Samstag erhält Argentiniens Präsident Milei in Hamburg eine Auszeichnung der Hayek-Gesellschaft. Milei will das einst reichste Land der Erde, Argentinien, vor dem sozialistischen Abgrund bewahren. Der politisch-mediale linke Komplex in Deutschland wetzt schon die Messer.
Der Vorsitzende der Hayek-Gesellschaft, Stefan Kooths, hat die Auszeichnung des laut SPIEGEL "umstrittenen" argentinischen Präsidenten Javier Milei am kommenden Samstag in Hamburg verteidigt. Es gebe da »kulturelle Unterschiede«, sagte Kooths dem SPIEGEL mit Blick auf die zum Teil bizarren Auftritte und verbale Beleidigungen Mileis. Südamerikaner würden manche Dinge anders auffassen als der durchschnittliche Mitteleuropäer. »Seine auffallende Kommunikationsweise, seine Zuspitzungen und Schärfe haben immerhin dazu geführt, dass sich die Menschen mit seinen Ideen auseinandersetzen.«
Kooths, der auch Direktor am Kiel Institut für Weltwirtschaft ist, wird Milei die »Hayek-Medaille« überreichen. Das ist die höchste Auszeichnung der Hayek-Gesellschaft. Sie kümmert sich um das Erbe des 1992 verstorbenen, libertären Wirtschaftswissenschaftlers Friedrich August von Hayek aus Österreich. Der selbsternannte Anarchokapitalist Milei hat sein Land harten wirtschaftlichen Reformen unterzogen, gegen die es Proteste gibt. Der Anhänger einer libertären Wirtschaftsweise soll eine einstündige Rede in Hamburg halten.
Gastgeber Kooths sieht das als eine Gelegenheit, dass Milei auch in Deutschland über seine Ideen spricht. »Hier wird in einer Undifferenziertheit über ihn geschrieben, die bedauerlich ist«, klagt Kooths. »Milei ist ein bestens ausgewiesener Ökonom, der weiß, wovon er spricht. Das ist ein Glücksfall für Argentinien.«
Der Vorsitzende der Hayek-Gesellschaft rechtfertigt die Verleihung schon wenige Monate nach dem Amtsantritt des Argentiniers damit, dass die Medaille »kein Unfehlbarkeitsattest« sei.
Auch die Hayek-Gesellschaft ist laut SPIEGEL natürlich "umstritten". Prominente AfD-Politikerinnen und Politiker sind dort Mitglied, eine Reihe namhafter Ökonomen hat sie deshalb verlassen. Vor der Verleihung der Medaille an Milei gibt es unter anderem eine Podiumsdiskussion mit Hans-Georg Maaßen, der die Partei Werteunion gegründet hat. Grund für die Systempresse, den Milei-Auftritti gründlich durch den rechten Kakao zu ziehen. Über die Fehler der links-sozialistischen Politik in Argentinien, die das Land zu Grunde gerichtet haben, wird dagegen natürlich nicht gesprochen.
Unruhe gibt es um den Besuch Mileis am Sonntag in Berlin. Für Verwunderung sorgte in der Bundesregierung, dass der Staatsgast seinen Besuch in Deutschland um die Verleihung der Hayek-Medaille herum geplant hat, weshalb Scholz seine Sonntagsruhe für den Gast aus Lateinamerika opfern muss. »Das ist relativ ungewöhnlich, aber wir machen ja vieles möglich«, sagte Scholz-Sprecher Steffen Hebestreit diese Woche. Zunächst hatte es geheißen, Milei werde mit militärischen Ehren empfangen. Das ist gestrichen. Genauso wie eine anschließende Pressekonferenz, die ursprünglich angekündigt worden war. Es werde ein kurzer, konzentrierter Arbeitsbesuch, erklärte eine Sprecherin. Aus Berliner Regierungskreisen heißt es dem SPIEGEL gegenüber, die argentinische Seite habe darum gebeten, auf die militärische Zeremonie und die Pressekonferenz zu verzichten.