Ökonomen rechnen mit Schrumpfung der Wirtschaft, Grüne lösen sich auf. Mission erfüllt? - Experten: An den Trend von vor der Corona-Pandemie werde das Wirtschaftswachstum "auf absehbare Zeit" nicht mehr anknüpfen können.
Die Erwartungen für die Entwicklung der Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr wird auf -0,1 Prozent gesenkt, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Gemeinschaftsdiagnose der deutschen Wirtschaftsinstitute. Im Frühjahr hatten die Institute noch mit einem minimalen Wachstum von 0,1 Prozent gerechnet. Für 2025 prognostizieren sie nur noch ein Wachstum von 0,8 Prozent (bislang 1,4 Prozent), für 2026 sind es 1,3 Prozent.
"Neben der konjunkturellen Schwäche belastet auch der strukturelle Wandel die deutsche Wirtschaft", sagte Geraldine Dany-Knedlik, Leiterin des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). "Dekarbonisierung, Digitalisierung, demografischer Wandel und wohl auch der stärkere Wettbewerb mit Unternehmen aus China haben strukturelle Anpassungsprozesse ausgelöst, die die Wachstumsperspektiven der deutschen Wirtschaft dämpfen."
Nach Einschätzung der Ökonomen dürfte im kommenden Jahr eine langsame Erholung der Wirtschaft einsetzen, aber an den Trend von vor der Corona-Pandemie werde das Wirtschaftswachstum "auf absehbare Zeit" nicht mehr anknüpfen können, hieß es. Die sich überlagernden Wirkungen von Strukturwandel und konjunktureller Flaute zeigen sich besonders im Verarbeitenden Gewerbe. Betroffen sind vor allem die Investitionsgüterhersteller und energieintensive Industriezweige.