AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland verteidigt das im Internet verbreitete umstrittene AfD-Werbemotiv mit dem Slogan "Die Spur der Welt-Kanzlerin durch Europa", auf dem sich blutige Reifenspuren durch Europas Metropolen ziehen.
"In der Sache ist die Aussage richtig, aber über Geschmack lässt sich streiten", sagte Gauland der "Bild" (Mittwoch). Allerdings sehe er das Motiv "jetzt zum ersten Mal, da ich selbst nicht im Internet unterwegs bin", so der AfD-Politiker.
Auf die Frage, was die Opfer der Terrorattacken in Barcelona konkret mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu tun hätten, antwortete Gauland: "Die AfD ist eine anarchische Partei. Manchmal eben auch im Wahlkampf." Allerdings hätte er dieses Plakat "so nicht gemacht".
Gauland fügte an, er habe sich mit seiner Co-Spitzenkandidatin Alice Weidel darauf verständigt, dass ihnen die Werbemotive der AfD "zukünftig vorgelegt werden" sollen. Gauland räumte ein: "Wir sind eine Oppositionspartei. Wir sind nicht in der Lage, Regierungsverantwortung zu übernehmen."
Der Umstand, dass auch die Mehrheit der AfD-Anhänger es ihrer Partei nicht zutraue, zu regieren und sie dennoch wähle, zeige "das totale Versagen der Konsensparteien im deutschen Bundestag".
"Diese sind nicht mehr in der Lage, den Menschen, die mit vielen Dingen unzufrieden sind, eine Stimme zu verleihen. Das war früher, als Schumacher leidenschaftlich gegen Adenauer kämpfte - oder auch in der Ostpolitik mit Brandt versus Barzel - anders", sagte Gauland der "Bild".