Deutschland dekarbonisiert sich ab. Studie: Reduktion der deutschen Treibhausgas-Emissionen um 80 Prozent bis zum Jahr 2050 kostet mindestens 1,5 Billionen Euro. Zahlen muss die Zeche die deutsche Arbeitsdrohne - wenn sie nicht arbeitslos wird.
Die deutsche Industrie befürchtet, dass eine Reduktion der deutschen Treibhausgas-Emissionen um 80 Prozent bis zum Jahr 2050 Kosten von 1,5 Billionen Euro verursachen könnte.
Diese Summe wird in einem sogenannten Non-Paper genannt, das derzeit unter den Verhandlungspartnern der sogenannten Jamaika-Koalition kursiert.
Nach Informationen der "Welt am Sonntag" bezieht sich die Angabe des Arbeitspapier auf eine noch unveröffentlichte Großstudie des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), die in wenigen Wochen publiziert werden soll.
Das mehrere hundert Seiten starke Gutachten bezieht Beiträge von rund 180 Experten sowie von 31 Fachverbänden und Unternehmen des BDI mit ein. Nach den Zusagen zum Weltklimavertrag von Paris soll auch Deutschland die Emissionen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2) bis 2050 um 80 bis 95 Prozent senken.
Allerdings werde es kaum wirtschaftliche Anreize zum Einsatz CO2-Senkender Techniken geben, heißt es in dem Arbeitspapier, das der "Welt am Sonntag" vorliegt.
Das Gros der Maßnahmen würde die Unternehmen mehr kosten als sie durch die geringeren Energiekosten sparen, heißt es dort: "Vier Fünftel der Maßnahmen im 80-Prozent-Klimapfad haben positive direkte Vermeidungskosten, das heißt, die emissionsmindernden Maßnahmen kosten mehr als sie einsparen." "
Die Umsetzung des 80-Prozentzieles wäre mit Mehrinvestitionen von mindestens 1,5 Billionen Euro verbunden", zitiert das Arbeitspapier aus der noch unveröffentlichten BDI-Studie: "Diese könnten bei schlechter Umsetzung sogar noch höher ausfallen."