Steven Patrick Morrissey: „Politisch korrekt zu sein ist inkorrekt.“ - „Die Menschen sind das Establishment leid. Alle sind müde. Wir glauben nicht mehr an die alten Machtstrukturen."
Steven Patrick Morrissey, eine Ikone der weißen, rebellischen Popmusik, bekannt durch The Smiths, hat ein neues Album veröffentlicht. In seinem einzigen Interview für ein deutsches Medium spricht er in der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL über Trump und #MeToo, den Brexit und „die Idiotie, mit der ich leben muss“. Hier die interessantesten Zitate:
„Mit Trump haben sich die amerikanischen Medien selbst ins Bein geschossen. Sie haben ihm geholfen, ja, sie haben ihn erst erschaffen. Seitdem er an der Macht ist, hat er die Welt erschöpft. Er grapscht nach allem wie ein kleines Kind. Er ist kein Anführer. Er ist ein Ungeziefer. Ein riesiges Ungeziefer.“
„Der Ausgang des Brexit-Referendums fasziniert mich. Er ist der größte demokratische Sieg in der Geschichte der britischen Politik seit vielen, vielen Jahren.“
Zum künstlerischen Boykott: „Ich bin dagegen. Wenn ich in Russland spiele, singe ich nicht für Putin. Ich singe für die Leute da. Es ist absurd und engstirnig. Politisch korrekt zu sein ist inkorrekt.“
Zu Kevin Spacey, Harvey Weinstein und MeToo: „Die Leute wissen genau, was passiert. Und sie spielen mit. Ich hasse Übergriffe. Ich hasse sexuelle Situationen, die jemandem aufgezwungen werden.“
Zur Politik: „Die Menschen sind das Establishment leid. Alle sind müde. Wir glauben nicht mehr an die alten Machtstrukturen. Die Armen bleiben arm, egal was passiert. Die Militarisierung der Welt ist überholt, sie funktioniert nicht. Es gibt immer mehr Menschen wie mich auf der Welt, wir sind viele. Wir wollen das nicht mehr, weil es uns unglücklich macht. Es ist vorbei.“