Grüne-Spitze plädiert für neue GroKo. Ansonsten jammert sie zielos rum, weil der Weg zu den Futtertrögen der Macht in weite Ferne gerückt ist.
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt hat sich für die Neuauflage einer Großen Koalition ausgesprochen. Aus Grüner Perspektiven seien Neuwahlen zwar eine Chance, sagte Göring-Eckardt der "Bild" (Freitag): "Aber zunächst einmal braucht das Land eine stabile Regierung. Und deshalb sind jetzt die Parteien am Zug, die sich aus der Verantwortung gestohlen haben: SPD und FDP."
Eine erneute Sondierung einer Jamaika-Koalition schloss Göring-Eckardt dagegen aus. Man müsse die Absage von FDP-Chef Lindner akzeptieren. "Statt aus gemeinsamen Verantwortungsgefühl zu handeln, hat er am Schluss das kleine Karo gewählt und seine Parteiinteressen über die Interessen des Landes gestellt."
In den Sondierungen seien die Grünen über die eigene Schmerzgrenze gegangen, so die Fraktionsvorsitzende weiter. "Wir haben den Verzicht auf wichtige grüne Forderungen in der Flüchtlingspolitik angeboten, um zu erreichen, dass ab nächstem März anerkannte Flüchtlinge wieder ihre Familien nach Deutschland holen dürfen und dass es keine Abschiebungen gibt, die Leib und Leben gefährden", so Göring-Eckardt.
Am Samstag treffen sich die Grünen zu einer Bundesdelegiertenkonferenz in Berlin.