Neues Sicherheitskonzept in Köln gegen Übergriffe zu Silvester: Buntes Armbändchen mit der Aufschrift "Respect" - ob's hilft?
Köln - die neue Waffe gegen Übergriffe:
Vielen sind die Bilder und Schlagzeilen aus der Kölner Silvesternacht 2015 noch im Gedächtnis, als Hunderte Frauen auf dem Bahnhofsvorplatz von knapp 1000 afrikanischen Zuwanderern massenhaft sexuell genötigt wurden. Damit sich solche Vorfälle nicht mehr wiederholen, haben Stadt und Polizei seither die Sicherheitsvorkehrungen zu Silvester verstärkt.
Nun wurde im Zuge des Sicherheitskonzepts zusätzlich eine Kampagne ins Leben gerufen, die allerdings für viel Häme sorgt: Jeder Besucher erhält ein Armbändchen als Zeichen des gegenseitigen Respekts.
In den sozialen Netzwerken kommt die Armbändchen-Aktion jedenfalls nicht besonders gut an. "Die Armlänge Abstand als Armschmuck der bunten Republik. Nagelt Euch doch direkt eine Bankrotterklärung vor den Kopf! Was soll das werden?", fragt ein User.
Sein Tweet bezieht sich auf die seinerzeitigen Aussagen der Kölner Bürgermeisterin Henriette Reker. Diese hatte bei einer Pressekonferenz nach den Übergriffen 2015 auf die Frage, wie man sich als Frau besser schützen könne, unter anderem erklärt: "Es ist immer eine Möglichkeit, eine gewisse Distanz zu halten, die weiter als eine Armlänge betrifft."
Der Kölner Stadtanzeiger schreibt zu der neuen Aktion:
„Wir werden uns gegen den Missbrauch der offenen, kölschen Lebensart stellen“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Dafür sei der gegenseitige Respekt von essentieller Bedeutung – die Kampagne zu Silvester trägt deshalb den Namen „Respect“. Reker ergänzte: „Ich wünsche mir, dass wir künftig nicht jedes Jahr eine große Pressekonferenz veranstalten müssen, um auf Silvester in Köln zu schauen. Stattdessen wünsche ich mir, dass wir wieder zum Normalzustand zurückkehren und gemeinsam Feiern.“