Die SPD schafft sich ab. Die Goldstücke-Partei fällt unter A. Nahles auf 17%. Die AfD steigt dagegen auf Rekordwert von 17%. CDU/CSU sinken auf 30%. GroKo nur noch mit einer Zustimmung von 47%.
Berlin. Die AfD steigt in der Wählergunst auf ihren bisherigen Rekordwert und ist jetzt erstmals so stark wie die SPD.
Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für BILD am SONNTAG erhebt, kann die AfD 3 Prozentpunkte hinzugewinnen und erreicht jetzt 17 Prozent. Es ist der bisher höchste Wert der Partei.
Da die SPD zwei Zähler nachgibt, erreicht sie ebenfalls 17 Prozent.
Auch CDU/CSU verlieren zwei Punkte, nur noch 30 Prozent würden aktuell die Union wählen. Zuletzt war die Partei so schwach im November. Insgesamt kommt die Große Koalition nur noch auf insgesamt 47 Prozent und hätte damit keine Mehrheit mehr im Bundestag.
Die übrigen Oppositionsparteien können davon nicht profitieren. Die Grünen erreichen wie in der Vorwoche 12 Prozent, Linke und FDP liegen erneut bei jeweils 9 Prozent. Auf die sonstigen Parteien entfallen 6 Prozent (Plus 1).
Für den Sonntagstrend hat Emnid zwischen dem 28. Juni und dem 04. Juli 1894 repräsentativ ausgewählte Personen befragt. Frage: "Welche Partei würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären?"
A. Nahles Blubbern
SPD-Parteichefin Andrea Nahles hat führenden Unionspolitikern vorgeworfen, Ressentiments gegen Flüchtlinge zu schüren und sich einer AfD-Rhetorik zu bedienen.
"Wenn Herr Söder und Frau Klöckner von `Asyltourismus` sprechen, reden sie wie die AfD. Das verschiebt Maßstäbe, verletzt Werte, bedient Ressentiments", sagte Nahles der "Welt am Sonntag". Es handele sich dabei "um sorgfältig geplante Provokationen vor der bayerischen Landtagswahl".
Dies SPD werde dies "in der Regierungskoalition nicht akzeptieren. Wir stehen für klare, steuernde Ordnungspolitik - ohne Ressentiments!" Ihre Partei trete entschlossen gegen "dumpfe Vorurteile und gefährliche Stimmungsmache" an.
Es sei "eine perfide, rechtspopulistische Strategie, wenn so getan wird, als stünden Tausende Menschen an der Grenze. Dabei geht es hier um sehr wenige Menschen." Mit ihrem wochenlangen Streit über die Migrationspolitik hätten die Unionsparteien "das ganze Land in Geiselhaft genommen", sagte die SPD-Vorsitzende: "Das lassen wir nicht mehr zu." Ihre Partei wolle Politik für ein solidarisches Land machen und sei deshalb in die Regierung gegangen.
Söder's Traum
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält die Aussichten für gut, die AfD nach der Wende in der Flüchtlingspolitik zu schwächen.
Der "Welt am Sonntag" sagte Söder, der Paradigmenwechsel in der Migrationspolitik werde auf jeden Fall die AfD zurückdrängen. "Denn sie behauptet immer, dass nichts geschehe. Jetzt haben wir eine klare Antwort, dass doch etwas geschieht. Nur handfeste Ergebnisse können Populisten zurückdrängen. Mit dieser Strategie haben wir in Deutschland doch Erfahrung."