Wie der stern vorige Woche berichtet hatte, erhalten einzelne AOK-Landesvorstände aus dem Haushalt des AOK-Bundesverbandes jährlichbis zu 30000 Euro als sogenannte Paten zuschussbedürftiger Schwesterkassen. Laut Gesetz müssen Vorstände gesetzlicher Krankenkassen ihre Vergütung eigentlich "einschließlich Nebenleistungen" einmal im Jahr publik machen.
Einer der Empfänger der Patenhonorare, der rheinland-pfälzische AOK-Chef Walter Bockemühl, hatte jedoch argumentiert, dass es sich hier um Nebeneinkünfte von Dritten handele, die nicht veröffentlicht werden müssten.
Nach früheren Angaben der AOK hatte das Bundesgesundheitsministerium die Tätigkeit der Paten "genehmigt". Dies wird inzwischen von dem Ministerium dementiert. Die Behauptung, man sei "von der sogenannten Paten-Tätigkeit informiert gewesen und habe diese gebilligt" sei "falsch", so ein Sprecher der Gesundheitsministerin gegenüber stern.de. Er verweigerte jedoch Auskünfte über mögliche Konsequenzen aus der Patenpraxis.