Die Deutsche Börse plant trotz des steigenden Drucks ihrer beiden Groß-Aktionäre Atticus und TCI keine höhere Dividenden-Ausschüttung oder eine Ausweitung des Aktienrückkauf-Programms. „Dafür gibt es keinen Spielraum“, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter der Deutschen Börse gegenüber €uro am Sonntag laut Vorabbericht . So würde im laufenden Jahr „der gesamte Vorjahresgewinn“ von knapp 912 Millionen Euro über eine Dividende sowie das Aktienrückkauf-Programm an die Anteilseigner ausgeschüttet.
Auch ein Verkauf der Abwicklungstochter Clearstream sei „kein Thema“. Clearstream sei „integraler Bestandteil des Geschäftsmodells der Deutschen Börse“. Daran habe sich nichts geändert, schreibt die Wirtschaftszeitung unter Berufung auf einen hochrangigen Mitarbeiter der Deutschen Börse. Erst Mitte Juni hatte auch der Chef der Deutschen Börse, Reto Francioni, auf dem Investoren-Tag des Unternehmens Überlegungen über einen möglichen Verkauf von Clearstream zurückgewiesen und sich zum integrierten Geschäftsmodell des Konzerns bekannt.
Die beiden Großaktionäre Atticus und TCI hatten am Dienstag angekündigt, künftig zu kooperieren. Dabei wolle man „alle Möglichkeiten zur Erhöhung des Shareholder Value“ bei der Deutschen Börse nutzen. Diese Zusammenarbeit könne auch „den Versuch einschließen, einzelne Mitglieder des Aufsichtsrates auszutauschen“, hieß es. Daneben hatten Beobachter spekuliert, die beiden für ihr aggressives Vorgehen bekannten Hedgefonds könnten auf eine Sonderausschüttung oder einen Verkauf von Clearstream drängen. Gemeinsam halten Atticus und TCI rund 19 Prozent an der Deutschen Börse.