Die Zahl der ausländischen Häftlinge in Deutschland ist weiter gestiegen. Das berichtet die "Welt" (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamts.
Demnach waren zum 31. März dieses Jahres 16.267 ausländische Strafgefangene und Sicherungsverwahrte in deutschen Gefängnissen inhaftiert.
Das waren fünf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Inzwischen ist fast jeder Dritte (32 Prozent) der insgesamt 50.957 Häftlinge Ausländer.
Dieser Anteil ist im Vergleich zum Ausländeranteil in der Bevölkerung überproportional hoch: In Deutschland leben insgesamt 10,6 Millionen Ausländer, eine Quote von rund zwölf Prozent. Die Zahl der deutschen Häftlinge sank hingegen deutlich von 36.121 im vergangenen Jahr auf 34.690 Ende März dieses Jahres.
Seit dem Jahr 2012, als die Zahl noch bei 44.841 lag, ging sie kontinuierlich zurück - insgesamt um rund ein Viertel. In der Statistik werden Häftlinge, die sowohl die deutsche als auch eine ausländische Staatsangehörigkeit haben, als Deutsche ausgewiesen. Die Zahl der ausländischen Häftlinge stieg seit dem Jahr 2012 (13.232) kontinuierlich an. Zunächst geringfügig, seit dem Jahr 2015 (13.694) deutlich (2016: 14.605).
Besonders hoch ist der Anteil der Ausländer unter den Häftlingen in den Stadtstaaten Hamburg (58 Prozent) und Berlin (51 Prozent), aber auch in Baden-Württemberg (49 Prozent). Unter den ausländischen Häftlingen im Jahr 2018 stellten Türken (2.366), Polen (1.316), Rumänen (1.143) und Marokkaner (648) die größten Nationalitätsgruppen.
Foto: Gefängnis, über dts Nachrichtenagentur