Angesichts der erratischen Schwankungen der Aktien im US-Finanzsektor stellen sich immer mehr Marktteilnehmer die Frage, ob es zum Äußersten kommen könne. Doch diese Frage wird in letzter Konsequenz verneint. Das heißt jedoch nicht, dass die Aktionäre leer ausgehen. Der Ausverkauf bei Lehman jedenfalls spricht eine deutliche Sprache.
Robert Rethfeld von Wellenreiter Invest meint dazu Folgendes:
„Finanzminister Paulson undFed-Chef Bernanke haben das Ziel, eine Systemkrise zu verhindern.
Aufgrund der Vernetzung der großenBroker und Banken untereinander ist ein regulärer Konkurs von Lehman Brothersoder von AIG nicht vorstellbar.
Hinzu kommt, dass durch einenKonkurs von AIG das weltweite Versicherungsgeschäft inkl. des Rückversicherungsgeschäftsin Mitleidenschaft gezogen werden würde.
Man denke in diesem Zusammenhangauch an Allianz und Münchener Rück.
Bill Gross von Pimco hatte nichtumsonst die Übernahme von Fannie und Freddie durch den Staat gefordert.
Seine Fonds halten einen großenAnteil von Fannie-/Freddie-Unternehmensanleihen.
Wenn die Aktionäre aus denÜbernahmen von Bears Stearns, Fannie Mae und Freddie Mac eines gelernt haben,dann dies:
Gerettet werden die Gläubiger, nichtdie Eigentümer.
Ein Aktionär ist – wie Paulsones formulierte – der letzte in der Reihe.
Was bedeutet dies für die Psyche derAktionäre?
Das Risiko, mit diesen Aktienkompletten Schiffbruch zu erleiden, ist derart groß, dass man dieses Risikoverringern oder eliminieren muss.
Genau dies geschah gestern.
Eine solche Reaktion birgt –wenn sie sich neben Lehmann und AIG auf weitere oben genannte Firmen ausweitet –das Risiko eines Absturzes der Aktienmärkte.
Gemäß unserem Blasenmuster nähernwir uns dem Zeitpunkt, an dem eine Kapitulationsbewegung beginnen sollte.“
Lehman Brothers (Tradegate) Realtime