Die hohe Inflation treibt die Ausgaben des Bundes für den Schuldendienst in die
Höhe. Rund 300 Millionen Euro zusätzlich muss Finanzminister Steinbrück in die-
sem Jahr aufbringen, um Anleihen zu bedienen, die an die Preissteigerung gekop-
pelt sind. Je schneller die Preise steigen, desto teurer werden die Anleihen für den
Schuldner. Der Bund rechnet mit einer Inflationsrate zwischen 2 und 2,5 Prozent.
Tatsächlich liegt sie derzeit bei 3,8 Prozent. Der Bund hat bislang sieben Tranchen
mit einem Volumen von insgesamt 22 Milliarden Euro platziert. „Das Beispiel zeigt,
dass der Finanzminister nicht an den Märkten zocken sollte“, kritisiert der FDP-
Haushälter Volker Wissing. Das Finanzministerium verweist darauf, dass sich der
Bund auch besserstellen kann: wenn die Inflationsrate niedriger ausfällt.