Die Kapitänin des Flüchtlingsschiffs Sea-Watch 3, Carola Rackete, kommt mit ihrer plötzlichen Bekanntheit nur schwer zurecht. "In den letzten Monaten ist eine Symbolfigur erschaffen worden, die mit mir persönlich wenig zu tun hat", sagte Rackete der Wochenzeitung "Die Zeit". Ihr Leben werde auf 21 Tage reduziert, in denen sie vor Lampedusa lag und verhaftet wurde.
Demnächst erscheint Racketes erstes Buch, welches mit ihrem Konterfei beworben wird. "Das Foto finde ich furchtbar!", sagte Rackete.
Da jedoch alle Einnahmen der Organisation Borderline-Europe gespendet würden, habe sie pragmatisch reagiert: "Okay, je mehr Leute das Buch kaufen, desto besser."
Auch über ihren Einstieg bei Sea-Watch sprach Rakete in der "Zeit". Ursprünglich habe sie gar keine Kapitänin werden wollen. "Ich mochte die Seefahrt noch nie. An Bord ist es ultralangweilig, schon mein Nautik-Studium wollte ich deshalb abbrechen." Bei Sea-Watch habe sie nur deshalb angefangen, "weil ich Seenotrettung wichtig finde".