Der Justizminister von Nordrhein-Westfalen, Peter Biesenbach (CDU), will im Kampf gegen Mafia-Gruppen und andere organisierte Kriminelle künftig stärker auf Finanzermittlungen etwa zu Geldwäsche setzen.
"Es muss künftig mehr darum gehen, Finanzströme zu verfolgen, Geldwäsche zu bekämpfen und somit den kriminellen Gruppen ihre Geldquellen abzudrehen", sagte Biesenbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). "Nur so werden wir im Einsatz gegen organisierte Kriminalität erfolgreich sein."
Der CDU-Politiker hob hervor: "Im Kampf gegen organisierte Mafia-Gruppen müssen wir in Zukunft deutlich mehr Finanzermittler einsetzen." Dabei will sich Biesenbach an dem Vorgehen der italienischen Strafverfolgungsbehörden orientieren. "Italien ist in den vergangenen Jahrzehnten mit massivem Einsatz von Personal und mit scharfen Gesetzen gegen Mafia-Gruppen vorgegangen. Das kann Vorbild sein für Deutschland."
In Italien würden laut Biesenbach derzeit aufgrund ihrer Mitgliedschaft in einer kriminellen Mafia-Organisation "mehr als 7.000 Personen in Haft" sitzen. "In Deutschland ist das gerade mal eine einstellige Zahl von Personen." Die Strafverfolgungsbehörden in Deutschland konzentrierten sich "zu sehr auf einzelne Straftaten und Täter", und nicht so sehr auf die kriminellen Gruppen und ihre Netzwerke, die dahinter stehen. "Das muss sich ändern", sagte Biesenbach den Funke-Zeitungen.
Foto: Landtag von Nordrhein-Westfalen, über dts Nachrichtenagentur