Die Zahl der unerlaubten Einreisen nach Deutschland übersteigt im laufenden Jahr die Zahl der Abschiebungen deutlich.
Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben) unter Berufung auf die Bundespolizei. Von Januar bis Oktober 2019 registrierte die Behörde 20.996 Rückführungen - etwa 1000 weniger als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.
Ihnen standen 32.945 unerlaubte Einreisen nach Deutschland gegenüber. Im November verzeichnete die Bundespolizei rund 3.700 weitere unerlaubte Einreisen.
Die Bundespolizei spricht von einer "Stagnation der Rückführungszahlen" und nennt als Grund "ein erhebliches Maß" an stornierten Abschiebungen durch die Bundesländer.
Dieter Romann, Präsident der Bundespolizei, kritisierte auch die geringe Zahl der Abschiebehaftplätze in den Ländern. "Gemessen an den rund 248.000 ausreisepflichtigen Drittstaatsangehörigen sind die 577 Abschiebehaftplätze, die es in den Ländern gibt, viel zu wenig", sagte Romann den Funke-Zeitungen.
Die meisten illegalen Einwanderer reisten in den ersten drei Quartalen laut Bundespolizei über deutsche Flughäfen (9.183), die deutsch-österreichische Grenze (8.344) und die deutsch-tschechische Grenze (3.560) ein.
Die meisten illegalen Einwanderer kamen aus Afghanistan (2.399), Nigeria (2.133), der Türkei (1.721), Syrien (1.691), Albanien (1.682) und dem Irak (1.651). Insgesamt war die Zahl der unerlaubten Einreisen von Januar bis November 2019 leicht rückläufig. Es wurden 36.654 unerlaubt eingereiste Personen festgestellt - Im Vorjahreszeitraum waren es 38.580 gewesen.
Foto: Kontrolle am Flughafen, über dts Nachrichtenagentur