Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat alarmiert auf das Vorrücken der Afrikanischen Schweinepest von Polen Richtung deutsche Grenze reagiert. "Das Risiko, dass die Afrikanische Schweinepest nach Deutschland eingeschleppt wird, ist nach wie vor hoch", sagte Klöckner der "Rheinischen Post". Der größte Risikofaktor für die Ausbreitung sei "der Mensch".
Die CDU-Politikerin verwies zugleich auf eine Reihe von Maßnahmen der Bundesregierung, um das Virus aufzuhalten. Sie kündigte an, diese zu intensivieren, und appellierte an die Bundesländer, "dies ebenfalls zu tun".
Der Zoll führe in Kooperation mit den Veterinärbehörden verstärkt Kontrollen des persönlichen Reisegepäcks an Flughäfen durch - risikoorientiert mit Fokus auf die von der Afrikanischen Schweinepest betroffenen Länder, sagte Klöckner.
Außer in Polen wurde das Virus im Baltikum, in Belgien, Bulgarien, Rumänien und in der Ukraine nachgewiesen. "In den vergangenen drei Jahren konnten so jährlich circa 10.000 bis 15.000 Kilogramm Lebensmittel beschlagnahmt werden", so die Agrarministerin. Die Bundesregierung habe über 500.000 mehrsprachige Informationsmaterialien an diejenigen verteilt, die häufig zwischen von dem Virus betroffenen Ländern und Deutschland reisen.
"Wir richten uns gezielt an Jäger, Landwirte, Pflegekräfte, die Bundeswehr, Fernfahrer sowie an Reisende durch Materialien in Zügen oder durch Plakate auf Raststätten", sagte Klöckner der "Rheinischen Post". Seit 2018 seien für Prävention und Schutz vor der Schweinepest 304.000 Euro ausgegeben worden, hieß es aus dem Landwirtschaftsministerium.
Foto: Julia Klöckner, über dts Nachrichtenagentur