Der WDR rechnet mit einer "kritischen Berichterstattung" bei der erwarteten Erhöhung des Rundfunkbeitrags und hat deshalb eine Kommunikationsberatung mit den Schwerpunkten Krisenkommunikation und öffentlich-rechtlicher Rundfunk beauftragt.
Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eigene Informationen. Der Zuschlag sei an eine kleine Münchner Spezialagentur gegangen.
Als weiterer Berater sei ein langjähriger Kommunikationschef eines privaten Pay-TV-Senders an Bord. Der WDR mit seinen 3.900 Beschäftigten begründet das Engagement der Krisenexperten mit den zu erwartenden "umfangreichen zusätzlichen Kommunikationsleistungen" durch den ARD-Vorsitz, die "über das übliche Maß hinausgehen".
Wie es in der Ausschreibung heißt, läuft der Vertrag über zwei Jahre mit der Option auf eine einjährige Verlängerung. Unklar bleibt die Höhe des Honorars. Kolportiert wird ein maximales Budget oberhalb einer halben Million Euro. Die Krisen-Kommunikationsberater sollen sich vor allem um die Diskussion höherer Rundfunkbeiträge kümmern.
Im Februar legen unabhängige Kontrolleure der "Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs" (KEF) ihren Bericht vor. Die KEF dürfte eine Erhöhung des Beitrags um rund 86 Cent auf dann monatlich 18,36 Euro empfehlen. Gleichzeitig wird sie aber auch Kürzungen fordern, was als deutliche Kritik am Finanzgebaren der Sender zu verstehen ist.
Der WDR war erst jüngst in die Kritik geraten, weil der Kinderchor des Senders das Lied "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" mit einem neuen Text versehen hatte - unter anderem mit der Textzeile "Meine Oma ist `ne alte Umweltsau".
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