Desinfektionsmittel ist seit Beginn der Coronakrise vielerorts Mangelware. Polen versucht die Nachfrage nun auf ungewöhnliche Weise zu erfüllen - und setzt beschlagnahmten Wodka als Desinfektionsmittel ein.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, die Zoll- und Steuerbehörden verwahrten mindestens 430.000 Liter Wodka und puren Alkohol. Sie seien entweder als Beweismittel beschlagnahmt oder im Anschluss an ein Verfahren konfisziert worden.
Anstatt den Alkohol zu vernichten, wurden bereits mehrere Tausend Liter zur Desinfektion von Gebäuden und Verkehrsmitteln zur Verfügung gestellt. Die Feuerwehr im nordostpolnischen Olsztyn habe 1000 Liter reinen Alkohol erhalten, zwei Krankenhäuser der Stadt und eine Klinik in Elblag hätten insgesamt 2500 Liter bekommen, sagte eine Sprecherin der regionalen Zollverwaltung.
In den kommenden Tagen sollen demnach die Polizei, der Grenzschutz und die öffentliche Verwaltung versorgt werden. In Polen werden häufig illegale Brennereien entdeckt, insbesondere im Nordosten des Landes.