Der 85-Jährigeregierte Singapur von 1959 bis 1990 und gilt als einer der bedeutendsten Politiker Asiens.
Über die wirtschaftliche Zukunft Amerikas sagte Lee: „In zehn bis fünfzehn Jahren sehe ich ein revitalisiertes Amerika, nicht mehr die allen überlegene Vormacht, aber noch immer die größte Volkswirtschaft der Welt.“
Allerdings brauchen die USA nach seiner Ansicht Hilfe bei der Krisenbewältigung: „Die Amerikaner können sie nicht allein lösen. Sie müssen Europa, China, Indien und vielleicht sogar Brasilien an Bord holen."
Das Vertrauen der Welt in die USA als Vorbild sei erschüttert: „Keiner glaubt mehr an den Washingtoner Konsens, wonach es nur freie Märkte und Demokratie braucht, und alles ist gut. Niemand glaubt dies mehr, weder in Europa noch in Asien, noch in Lateinamerika, noch in Afrika.“
Lee rechnet damit, dass Chinas Staatsführung mit Härte reagieren würde, falls Wirtschaftskrise und Firmenpleiten soziale Unruhen auslösen. „Ausgedehnte Unruhen kann sie nicht riskieren. Sollte es doch dazu kommen, werden sie gründlich niedergeschlagen.
Dies ist keine Regierung, die sich zurückhalten lässt durch feinsinnige Betrachtungen über Menschenrechte oder davon, was dieWelt denkt. Sie ist an Ordnung und Stabilität interessiert und am Überleben des Regimes, am Überleben des Einparteienstaates“, sagte Lee.