Der Designer, der im Frühjahr 2009 unter seiner Marke Wunderkind zum ersten Mal eine Herren-Kollektion vorstellen will, kritisierte das Männerbild auf Modeshow-Laufstegen: „Ich finde es entwürdigend. Es entsexualisiert den Mann, macht ihn zum entseelten Objekt.“
Joop bemängelte im FOCUS-Interview „die Lügen der Politik“, „die Korruption in der Wirtschaft“ sowie die Hilfssuche der Autoindustrie beim Staat: „Ich finde das erschreckend. Wenn Frau Merkel der Autoindustrie helfen soll, müsste sie sich gleich auch um die Textilindustrie kümmern. Wo kommen wir da hin?“ Er kenne Angela Merkel persönlich, aber „zu dem Thema fragt sie mich nicht um Rat. Schade, ich hätte ihr da sicherlich einiges zu sagen“, so Joop zu FOCUS.
Durch die Finanzkrise habe er persönlich kein Geld verloren, sagte der Modemacher, schließlich habe er „Aktien noch nie leiden können“ und Tipps seiner Banken und Finanzberater „immer unsexy“ gefunden. Joops Geldanlage-Rat: „Man sollte nur auf Leute hören, mit denen man auch ins Bett gehen würde.“
Über seinen eigenen Werdegang als internationaler Designer und seine Ängste vorm Scheitern befindet Joop: „Ich glaube nicht, dass man mit Ausgeglichenheit so eine Karriere machen kann.“ Er selbst habe sich zur Psychoanalyse „mal angemeldet, es aber wieder verworfen“. Zu seinem Beruf gehöre „ein gewisser Leidensdruck“ dazu.