Bishertobte die Krise primär im Finanzbereich. Die Aktionäre haben schon einigesabbekommen, weltweit sind die Börsenkurse um ungefähr die Hälfte von denHöchstständen 2007 eingebrochen. Im März 2007 wäre dann fast die ersteInvestment-Bank Bear Stearns kollabiert. Sie wurde im letzten Moment von JPMorgan aufgefangen. Der Goldpreis hat dabei erstmals 1000 Dollar pro Unzeüberschritten – Bankenkrisen sind gut für den Goldpreis. Im Sommer 2008 musstendie US Immobilien-Finanzierer Fannie Mae und Feddie Mac verstaatlicht werden, sonstwäre die große Welt-Katastrophe losgebrochen - wieder war der Goldpreis auf 1000Dollar gegangen.
Daraufhinhaben US-Regierung und Zentralbanken begonnen,alle Rohstoffpreise undinsbesondere den Goldpreis zu drücken. Inzwischen kommen, wie es aussieht, dieletzten Goldbarren aus den hintersten Ecken der Zentralbankkeller auf den Markt,um die Zinsen noch einige Zeit weiter senken zu können – denn ein steigenderGoldpreis würde das nicht erlauben.
ImOktober 2008 begann dann ein allgemeiner Run auf die Großbanken, dieRegierungen wussten sich nicht mehr anders zu helfen als durch die Abgabe umfassendeStaatsgarantien für alle Bankeinlagen. Damit hat man die Staaten als letzten„potenten“ Schuldner auch noch in den Hexenkessel der Finanzkrise geworfen.Wieder einmal ist es gelungen, die Bevölkerungen zu beruhigen.
Allerdingsnicht überall: In Island, Ungarn, der Ukraine, etc., war der Staatsbankrottschon sehr nahe, bis der Internationale Währungs-Fonds eingegriffen hat. Andiesem Beispiel sieht man dann, was durch staatliche Bankenrettungen passiert:Staatsanleihen und Währung gehen mit unter.
Zusammenbruch der Realwirtschaft
Zuerst inden USA, dann auch in Europa und Asien, beginnt die Realwirtschaft seit Oktober2008 zusammenzubrechen. Besonders sichtbar wird das bei allen Gütern, diebisher auf Kredit oder Leasing gekauft wurden: Autos, Investitionsgüter. DieseKredite gibt es zunehmend weniger. Die US-Autoriesen General Motors undChrysler werden jetzt durch einen Staatszuschuss bis zum Ende der Amtszeit vonGeorge W. Bush künstlich am Leben erhalten, sie werden trotzdem bald sterben.In Deutschland sterben die Autozulieferer reihenweise. Der gesamte Welthandelbricht wegen mangelnder Kredite auf breiter Front ein, die Schiffs-Charterratensind in wenigen Monaten um 95 Prozent gesunken.
Dieganze Welt befindet sich in Rezession. 2009 wird daraus eine Depression werden,schlimmer als in den 1930er Jahren. Es wird bereits von der „GreaterDepression“ geschrieben. Anfang 2009 werden auch die Massenentlassungen kommen,sobald die Firmenbosse erkennen, dass keine Besserung eintritt und sie allestun müssen, um zumindest Reste ihrer Firmen zu retten. Ich rechne in einem Jahrmit 40 bis 50 Prozent realer Arbeitslosigkeit. (Heute liegt sie real schon bei20 Prozent, wenn man Frühpensionisten, Hartz-IV-Empfänger, etc. dazurechnet).
Staatsbankrott im Westen
Vermutlichim Frühjahr 2009 kommt dann auch zu uns, was wir in einigen Ländern bereitsgesehen haben: der Staatsbankrott mit Kollaps der Währung. Derzeit gibt es nocheine große Bubble – die der Staatsanleihen. Sie wird 2009 platzen – auch in denUSA und im Euro-Raum. Einige Euro-Staaten wie Griechenland oder Italien stehen schonkurz davor. Dann wird sich eine unglaubliche Flucht aus allem Papier inRealwerte und speziell in Gold und Silber abspielen. Dann schlägt diederzeitige „Deflation“ in die Hyperinflation um, die Depression ist da.