Die Commerzbank rüstet sich mit frischen Milliarden für die bevorstehende Übernahme der Dresdner Bank. Nach Informationen der Financial Times Deutschland (Dienstagsausgabe) geben die Frankfurter noch in dieser Woche als erstes deutsches Geldhaus eine staatlich garantierte Anleihe auf den Markt. Das Volumen soll Marktkreisen zufolge bei 1 bis 2 Mrd. Euro liegen.
Neben der Commerzbank planen auch andere angeschlagene Institute die Ausgabe staatlich garantierter Bonds – von Papieren also, für die die öffentliche Hand bei einem möglichen Ausfall geradesteht. Ursprünglich sollte die HSH Nordbank noch vor der Commerzbank als erstes deutsches Geldhaus eine solche Anleihe begeben. In Finanzkreisen hieß es, dass man sich unter Beteiligung der Soffin darauf verständigt habe, diese Reihenfolge umzukehren. Die Commerzbank soll demnach als „Eisbrecher“ für die anderen Institute fungieren.
Die HSH Nordbank, zu deren Eignern die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein gehören, wollte ursprünglich bereits im Dezember ihre Anleihe auf den Markt bringen, verschob die Emission aber dann. Die Bank ist in einer schweren Schieflage. Im Markt wurde daher spekuliert, dass das Investoreninteresse an dem Bond trotz des erstklassigen Ratings des Papiers zurückhaltend sein könnte.
Nach FTD-Informationen wird die HSH Anfang nächster Woche einen neuen Versuch unternehmen, ihren Bond zu platzieren. Folgen werden nach derzeitigem Stand die Bayerische Landesbank und die Düsseldorfer IKB. Auch die niedersächsische Landesbank Nord/LB hatte im Dezember angekündigt, sich über eine staatlich garantierte Anleihe frisches Kapital zu besorgen.