UBS rechnet nach einem Bericht der Schweizer Zeitung "Sonntag" im Zusammenhang mit Steuerermittlungen in den USA mit einer Geldbuße von rund zwei Milliarden Franken (rund 1,3 Milliarden Euro).
UBS-Sprecher Michael Willi bestätigt: «Es gibt schon seit längerem eine Arbeitsgruppe, die sich mit dieser Thematik beschäftigt.» Die Summe von 2 Milliarden Franken nennt Willi hingegen «spekulativ».
Die amerikanischen Steuerbehörden sind in Siegesstimmung. Die UBS löst 19 000 Bankkonten mit Guthaben von geschätzten 18 Milliarden Dollar auf, die beim amerikanischen Fiskus nicht deklariert waren. Mindestens 300 Millionen Dollar jährlich sollen dem Fiskus entgangen sein.
Nun bekommen all diese Kunden entweder einen Check mit ihren Guthaben, müssen zu einer US-regulierten Einheit der UBS oder zu einer anderen Bank wechseln.
All die Möglichkeiten haben einen Nachteil: Will der Kunde sein Geld, entsteht ein Papierverkehr, der es der amerikanischen Steuerbehörde IRS massiv erleichtert, Steuersünder festzunageln.
Im November hatte UBS erklärt, sie habe Hinweise dafür gefunden, dass es in einer begrenzten Anzahl von Fällen zu Steuerhinterziehung gekommen sei. Am vergangenen Freitag erklärte die Bank, alle diese Offshore-Konten würden Schritt für Schritt geschlossen.
Die Züricher "Sonntags-Zeitung" berichtet, es sei zu erwarten, dass UBS im vierten Quartal einen Verlust von acht Milliarden Franken erwirtschaftet habe und damit auf einen Jahresverlust von rund 20 Milliarden Franken kommen werde. Zu diesem Punkt wollte die UBS-Sprecherin keinen Kommentar abgeben.
Zählt man die Ergebnisse der vergangenen Quartale zusammen, beläuft sich der Gesamtverlust des Geschäftsjahres 2008 auf über 20 Milliarden Franken - der wohl grösste je registrierte Verlust eines Schweizer Unternehmens. Unklar ist, ob die Bank eine Gewinnwarnung publizieren muss oder ob sie die Zahlen wie angekündigt am 10. Februar vorlegen wird. Wie auch immer: Die Verlustzahlen dürften die Öffentlichkeit einmal mehr schockieren. Davor hat man im Innern der Bank schon heute Angst.
UBS war in großem Stil in den Markt für auf amerikanischen Hypotheken basierende Wertpapiere eingestiegen und musste im vergangenen Herbst ein staatliches Beistandspaket in Anspruch nehmen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) übernahm illiquid gewordene Wertpapiere von rund 60 Milliarden Dollar in eine Spezialgesellschaft, an der sich UBS mit sechs Milliarden Dollar beteiligte. Dieser Betrag schlage bei UBS nun als Verlust in ähnlicher Höhe zu Buche, berichtete die "Sonntags-Zeitung". Die UBS hatte früher erklärt, die Transaktion werde Abschreibungen von vier Milliarden Franken nach sich ziehen.
http://www.sonntagonline.ch
http://www.sonntagszeitung.ch/wirtschaft