Der massive Rückgang des Defizits hatte eine Reihe von Ursachen. ZumErsten fiel der durchschnittlich Preis des importierten Rohöls um rund25 $/b, was für sich genommen einen Rückgang des Defizits um über 8Mrd. $ bewirkte. Zum Zweiten wurden im November rund 18% weniger Ölimportiert, was das Defizit um mehr als 4 Mrd. $ sinken ließ. Zudemgaben auch die übrigen Importe stärker nach als die Exporte, wasnochmals über 4 Mrd. $ brachte.
Mit dem heute gemeldeten Rückgang des Defizits dürfte das Ende derFahnenstange noch nicht erreicht sein. Im November haben die USA fürimportiertes Rohöl immer noch durchschnittlich 66,72 $/b gezahlt.Gemessen an den aktuellen Weltmarktpreisen ergibt sich hieraus einRückgangspotenzial bei der Ölrechnung um rund 35%. Ob dieses in dennachfolgenden Monaten bereits gehoben werden kann, ist allerdingsfraglich, da bei den schwachen November-Importen und dem sinkendenÖlpreis zunächst mit wieder steigenden physischen Importen zu rechnenist.
Jenseits der optisch guten Zahl hinsichtlich des Defizits ist deraktuelle Handelsbilanzbericht aber weiterhin ein einziges Dokument derSchwäche Die Exporte haben im November sowohl gegenüber dem Vormonatals auch gegenüber dem Vorjahresmonat in allen wichtigen Spartennachgegeben. In realer Rechnung fielen die Ausfuhren imVormonatsvergleich um 3,3%. Dass die realen Importe noch stärkernämlich um 6,8% gefallen sind, ist wenig tröstlich. Dies bremst zwarden Rückgang des US-BIPs im 4. Quartal etwas, zeugt aber von einergravierenden Schwäche der binnenwirtschaftlichen Nachfrage.
So erfreulich und wünschenswert der Rückgang desUS-Handelsbilanzdefizits auch ist - der Weg auf dem er zustande kommt,nämlich über sinkende Exporte und noch stärker sinkende Importe, ist soziemlich der schlechteste, den man sich wünschen kann.