Anlässlich eines Interviews bei Bloomberg TV erklärte Marc Faber, dass wir erst am Beginn der schwersten Wirtschaftskontraktionseit der "Great Depression" stünden, die lange andauern würde, d.h. 5 -10 Jahre. Er sähe keine Entwicklung, welche die Wirtschaftslagesubstantiell verbessern könnte, insofern würde 2009 ein katastrophalesJahr für die Wirtschaft werden.
Auf die Frage, was "die Regierung" denn dagegen machen müsse, antwortetFaber dass es am besten sei, gar nichts zu machen. Erst die übermäßigen und falschen Eingriffe und die Wirtschaftspolitik inden USA der letzten 10 Jahre hätten zu den extremenUngleichgewichten geführt.
Greenspan Haupttäter
Besonders kritisiert er Greenspan'sZinspolitik, der den Fed-Leitzins trotz Aufschwung volle 3 Jahre langauf rekordniedrigen 1 Prozent festhielt. Wenn Sparer kaum Zinsen fürihre Bankeinlagen bekommen, "tun sie dumme Dinge".. Die Federal Reserve habe die Leutesomit förmlich gezwungen, in alle möglichen spekulativen Anlagen zuinvestieren, indem sie den Leitzins unterhalb der Inflationsratebeließ.
Treasury Bond Bubble
Auf die Frage, was denn dann die Risiken der bereitsbegonnenen "quantitativen Geldpolitik" seien (also der direktenGeldmengenerhöhung und Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken) antwortet Marc Faber mit dem wohl interessantesten Statementdieses Interviews: Der Federal Reserve sei es gelungen,nach sovielen Blasen überraschenderweise nochmals eine aufzublasen, die"Treasury Bond Bubble", also die Staatsanleihenblase.
Alle Investorensind in die vermeintlich sicheren Staatsanleihen geflüchtet und habendadurch die Rendite bis auf unter 2,5 Prozent für 30 Jahre laufendeUS-Anleihen gedrückt. Um solche Anleihen noch zu kaufen müsste dieInflationserwartung für die nächsten Jahrzehnte sehr niedrig sein - wasangesichts des Geldmengenwachstums und der expansiven monetären- undFiskalpolitik aber sicher nicht der Fall sein würde.
Inflation unvermeidbar
Stattdessen mussman Faber zufolge mit einer beschleunigten Inflationsrate rechnenmüssen. Die Zentralbank wird, auch aufgrund schwacher Währungen wieinsbesondere dem US-Dollar, die Zinsraten über Inflation undWachstumsrate anheben müssen, und dies wird sehr schwierig zuimplementieren sein, da dann auch die Nationen plötzlich sehr vielhöhere Zinsen für ihre Schuldenberge bezahlen müssten.
System Madoff
Marc Faber wird gefragt, ob er überrascht sei, dass die Situationtrotz seiner pessimistischen Vorhersagen noch immer unter Kontrolleist. Die USA würden immer noch damit durchkommen, antwortet Faber. Essei ebenfalls ein großes Schneeball-System, bei dem jeder, der Geldverliere, von den Rettungsfonds der Regierung bezahlt würde, oder durchneu herausgegebene Schuldtitel. Doch eines Tages würde das ganze Systemkollabieren, und dann ein sehr viel größeres Desaster als derMadoff-Skandal werden.
Dollar Desaster
Den US-Dollar bezeichnet Marc Faber, wie schon seit langem, alseine desaströse Währung. Allerdings seien alle anderen Währungen nichtviel besser. Auch der Schweizer Franken sei nicht mehr das, was ervielleicht 1950 einmal war. Die Währungen der Welt befänden sich sogarin einem Abwertungswettlauf, denn die Nullzinspolitik der Fed sei ingewisser Weise auch ein Handelskrieg, um Probleme in andere Länder zuexportieren. Daher werden laut Faber eher alle Währungen gemeinsamabwerten gegen die harte Währung der Edelmetalle Silber, Gold undPlatin.
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