Das ergab eine Umfrage von Bundesbank und Bankenaufsichtsbehörde BaFin unter 20 großen Kreditinstituten,die für das Bundesfinanzministerium erstellt wurde. Befragt wurden alle Großbanken und Landesbanken.
Danach besitzen diese Institute „toxische Wertpapiere“ im Volumen von knapp unter 300 Milliarden Euro, von denen erst rund ein Viertel abgeschrieben wurde. Der Rest steht noch immer zu mittlerweile illusorischen Werten in den Büchern.
Regierungsexperten rechnen mit einem erheblichen Wertberichtigungsbedarf, der zu weiteren hohen Verlusten bei den Banken führen dürfte. Das wiederum bedeutet, dass schon bald noch mehr Institute auf staatliche Kapitalspritzen angewiesen sein könnten.
Das Finanzministerium selbst geht davon aus, dass der gesamte deutsche Bankensektor Risikopapiere mit einer Summe von bis zu einer Billion Euro in den Büchern führt. Angesichts dieses Volumens hält es Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) für unverantwortlich, dass der Staat die Papiere in einer sogenannten Bad Bank übernimmt. „Das würde im schlimmsten Falldazu führen, dass sich die Bundesschuld mehr als verdoppelt“, rechtfertigt ein Mitarbeiter Steinbrücks die Ablehnung.
DER SPIEGEL 4/2009