Die britische Regierung schnürt laut Medienberichten ein zweites, gigantisches Rettungspaket in Höhe von umgerechnet rund 222 Milliarden Euro. Zentraler Punkt sei ein Versicherungssystem, über das der Staat den Instituten Garantien für deren faule Anlagen gibt, um die Kreditklemme zu lockern, berichtet die BBC.
Bereits im Oktober hatte Großbritannien seinen Banken mit rund 41 Milliarden Euro unter die Arme gegriffen. Das Finanzministeriumwollte sich zu den Berichten über das Paket im Volumen von bis zu 200Milliarden Pfund nicht äußern.
Nach dem neuen Rettungsplan müssten die Banken das Ausmaß ihrer riskantesten Kredite offenlegen und einem staatlich gestützten Versicherer im Gegenzug für den Schutz gegen Verluste oberhalb eines bestimmten Niveaus eine Gebühr bezahlen.
Laut "Sunday Telegraph" erwägt die Regierung zudem eine komplette Verstaatlichung der Royal Bank of Scotland. Die RBS hatte sich 2007 mit der Übernahme von ABN Amro offenbar verhoben. Damals zahlten die Briten 100 Milliardenn Euro für das niederländische Kreditinstitut und kauften sich damit auch Risikien in bisher unbekannter Höhe ein.
Für die damalige Kaufpreissumme von 100 Milliarden hätte die RBS heute fast alle wichtigen Banken rund um den Globus erwerben könne. Nach derzeitiger Bewertung kosten
Citibank ($22,5 Mrd. Dollar)
Morgan Stanley (10,5 Mrd. Dollar)
Goldman Sachs (21 Mrd. Dollar)
Merrill Lynch (12,3 Mrd. Dollar)
Deutsche Bank (13 Mrd. Dollar)
Barclays (12,7 Mrd. Dollar)
Wie die Royal Bank of Scotland ihre Probleme lösen wird, bleibt rätselhaft. Auch eine Verstaatlichung verringert bekannterweise die Verbindlichkeiten nicht.