„2009 wird ein Jahr derschlechten Nachrichten!“ Hätte nur Josef Ackermann diesebahnbrechende Prognose unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel aus demletzten Jahr gehört und nicht auf die Analysten/Berater imeigenen Hause, dann wäre ihm vielleicht derKrankenhausaufenthalt erspart geblieben. Der Rekordverlust in Höhevon 4,8 Mrd. € im 4. Quartal bringt nun auch den BranchenprimusDeutsche Bank AG ins Wanken. Der Kurs fiel mit 20,2 € fast wiederauf das Allzeittief von 18,8 €. Bei nur 2% Eigenkapital ist auchnun für die Deutsche Bank AG ein Einstieg des Staates eineAlternative, die wohl nun Josef Ackermann nolens volens in Bertachtziehen muss. Die Weltbörsen wurden von diesem miserablenErgebnis geschockt, da die Deutsche Bank AG bis dahin als „Fels inder Brandung“ ohne Staatshilfe galt. Die Hypo Real Estate AG wirdwohl demnächst auch verstaatlich werden müssen, was aberkeinen wirklich überrascht. Deutsche Banken sind für denSteuerzahler damit weiterhin ein unkalkulierbares Fass ohne Boden
Das meiste Geld wurde beider Deutsche Bank AG allerdings im Eigenhandel von den so oftprämierten Experten der Deutsche Bank AG verbraten. DieCommerzbank AG hat sich mit der Dresdner Bank AG auch überwiegendtoxisches Material in die Bücher genommen, wobei LehmanBrothers, Madoff, Irland & Co offensichtlich „unkalkulierbare“(?) Risiken (oder auch „Black Swans“) für dieEntscheidungsträger Blessing&Co darstellten. Black Swanskönnen aber zum Ruin eines Unternehmens oder sogar einer ganzenVolkswirtschaft werden. Der fünftreichste deutsche UnternehmerMerckle wählte den Freitod, weil er von der globalenFinanzmarktkrise überwältigt wurde. Nicht vergessen sollteman aber, dass viele Selfmade-Milliardiäre ihr Imperium auchzuvor nur durch Kredite aufgebaut hatten. Durch die Fehlspekulationbei „VW-short“, wurde ein ganzes Firmenimperium aus den Angelngehoben. Beim Fall von Madoff, immerhin Ex-NASDAQ-Chef, wurde einSchneeballsystem aufgebaut, dass offensichtlich keiner rechtzeitigerkannt hat, auch nicht die gut verdienenden Investmentbanker vonDresdner Kleinwort Wasserstein.
Auch an der MoskauerBörse ging das Jo-Jo-Spiel aufgrund des anhaltenden Gasstreiteszwischen Russland und der Ukraine weiter. Der RTS fiel auf 566Indexpunkte. Aus einem Plus von 10% zu Jahresbeginn wurde ein Minusvon 10% bis zum 16. Januar. Allerdings konnten sich heute (am 18.Januar). Russland und die Ukraine endlich einigen. Demnach sollmorgen wieder Gas geliefert werden. Die Ukraine hat sichzähneknirschend bereit erklärt, ab 2010 Weltmarktpreise zuzahlen. Wie sie das finanzieren wollen, ist mir schleierhaft, zumaldie Ukraine schon im letzten Jahr nur durch einen 16,5 Mrd.USD-Kredit vor dem Staatsbankrott bewahrt werden konnte. Dennoch istdie Beendigung des Gasstreits für alle Beteiligten das Beste.Gazprom verlor schon über 1 Mrd. USD wegen der nicht erfolgtenGaslieferungen seit dem 7. Januar. Für Russland ist es auch vongroßer Bedeutung wie sich der Ölpreis weiter entwickelt.Falls er unter 40 USD/Barrel für lange Zeit fällt, dürfteauch eine Rezession in Russland unausweichlich sein. Noch wird voneinem BSP-Wachstum von 2% nach noch 6,5% im letzen Jahr ausgegangen.Zudem gibt es Renationalisierungsgerüchte bei einigenRohstoffunternehmen wie bei Norilsk Nickel.
Falsch wäre es jetztaber, den Kopf in den Sand zu stecken; gerade jetzt muss der Anlegersehr aufmerksam und liquide bleiben. Gleich zu Jahresbeginn stiegendie Aktien wie Gazprom und Sberbank um 30%, um jetzt sogar unter dasAusgangsniveau zurückzufallen, womit sich schon schöneTradinggewinne erzielen ließen. Ich rechne auch für dasGesamtjahr mit volatilen Seitwärtsbewegungen und damit auchimmer wieder mit guten Trading-Chancen (siehe dazu auch derBörsenbrief EAST STOCK TRENDS, www.eaststock.de).Der DAX verlor letzte Woche etwa 9% an Wert (Commerzbank -34%!) undder RTS sogar über 10%. Damit werden jetzt die Tiefstständeaus dem Oktober 2008 wieder getestet.
Behalten Sie weiterhindie Charttechnik im Auge. Am Freitag konnte wieder einmal das „PlungeProtection Team“ ein Unterschreiten de wichtigen 8000-er Markeverhindern. Beim DAX hielt die ebenso wichtige 4200.er-Marke. Beieinem Dow Jones von unter 8000 und auch einem DAX von unter 4200 wirdes sehr bearish. Dann sollten auch Engagements in Osteuropaüberwiegend verkauft werden. Ohnedies empfehle ich weiter Cashvon 70% und 10-30 % kurzfristige Investments für ausgewählteTrading-Posintionen. In der nächsten Woche könnten sich dieAktien in der Trading-Range 8000-9000 bei Dow Jones und 4000 bis 5000beim DAX erholen, wenn die „Obamanie“ sich auch an den Weltbörsenkurzfristig durchsetzen sollte.
Warten wir zunächst einmal ab, was Batman Obama ab dem 20.Januar alles veranstalten und was er dann and den Weltbörsen –auch psychologisch - auslösen wird. Vielleicht wird es nächsteWoche eine kleine Obama-Rallye geben. Danach rechne ich aber ersteinmal mit Bad news“ in der Berichtssaison (auch aus Gazastadt +Nordkorea+Iran+ Terroranschläge), (nicht nur) mit einer „Badbank“ und warte dann aber in der Tat auf den „Batman“ Obama,der es richten soll. Batman ist übrigens kein „Superheld“im engeren Sinne, wie etwa Superman, da er über keinerleiSuperkräfte verfügt. Seine Überlegenheit basiert auf„Intelligenz, Willenskraft, hartem Training und seinen technischenHilfsmitteln“. Vielleicht bewirkt Batman Obama sogar ein Wunder wiedas „Wunder von Hudson“ - wie gut, dass es tatsächlich dochnoch positive Nachrichten und Glücksmomente bzw. ein happy endin dieser turbulenten Zeit gibt.
Dabei glaube ich weiterhin an hohekurzfristige, realistische Trading-Chancen. Welche Aktien Sie jetztkaufen oder verkaufen sollen, können Sie der täglichaktualisierten Ostbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86€/Min.) entnehmen. Bestellen Sie auch jetzt den kostenlosenNewsletter bei www.andreas-maennicke.de,in dem sehr ausführlich auf 5 Seiten auf desolate Situation beiden deutschen und amerikanischen Banken, aber auch auf die neuenChancen eingegangen wurde.
TV-Hinweise: DieZusammenfassung des letzten NTV-Telebörse Interviews vom 15.Januar mit Andreas Männicke über Russaland können Siemit den Empfehlungen nachlesen unterwww.teleboerse.de/geldanlagecheck. Das letzte Interview über Russland im DAF vom 9.Januar 2009 können Sie sich runterladen unterwww.anleger-fernsehen.de(dort bei der Suchfunktion „Männicke“ eingeben).