Der Mann, der schon im Jahre 2003 vor "finanziellen Massenvernichtungswaffen" warnte, findet auch heute wieder die richtigen Worte für die konjunkturelle Lage in den USA: Buffett spricht von einem "wirtschaftlichen Pearl Harbor", dem die USA derzeit ausgesetzt sei.
Gegenüber dem Nachrichtensender NBC erklärte er, diewirtschaftliche Situation des Landes sei zwar nicht so schlecht wie zuZeiten der großen Depression und des zweiten Weltkriegs, dieLage gestalte sich dennoch als sehr hart. Die Amerikaner seien in einerSpirale der Angst. Dadurch entstehe keine Bereitschaft zum konsumierenund würden Investitionen aufgeschoben. Im Zuge dieser Haltung komme eszu noch mehr Angst. Es sei an der Zeit, um aus diesem Zyklus auszubrechen.
Der neue US-Präsident Obama sei der geeignete Mann, um dieses Ziel zu erreichen. Obama könne den Amerikanern dieSchwere der wirtschaftliche Situation richtig übermitteln und machegleichzeitig Hoffnung auf Besserung.
Buffett wollte keine Schätzung abgeben, wie lange die Krise dauert und merkte an: "Es hat sichniemals ausgezahlt, Wetten gegen die USA zu schließen. Wir kommen durchschwierige Perioden hindurch, obwohl sich dies nicht immer als sanfterRitt erweist".
Buffett erlebte sein persönliches "Pearl Harbor" beim Einstieg in Goldman Sachs. Die Beteiligung verlor anschließend über 50%. Auch seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway Inc., welche vornehmlich in Finanztitel investiert, musste im Rahmen der Krise Federn lassen.
Doch das ficht den Guru nicht an. Er kaufe grundsätzlich, wenn es billig sei und was danach passiert interessiere ihn nicht. Seiner Ansicht nach könnten die Börsen auch schließen, denn er investiere grundsätzlich nur mit langem Zeithorizont.